Hormonrezeptor-Status bei Krebs wechselt

BERLIN (ner). Bei Patientinnen mit Östrogen-Rezeptor-positivem Brustkrebs ändert sich der Hormonrezeptor-Status bei einer Hormontherapie offenbar öfter als bisher angenommen: Bei etwa 40 Prozent der Frauen sind die Krebsrezidive nicht mehr Östrogenrezeptor-positiv, berichten Frauenärzte.

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Es sei oft unklar, ob bei endokrin vorbehandelten Brustkrebs-Patientinnen bei einem Rezidiv eine alternative Hormontherapie noch sinnvoll sei. Das sagten Dr. Sirus Djahansouzi aus Aachen und seine Kollegen beim Gynäkologen-Kongreß in Berlin.

Weil Rezidive und vor allem Fernmetastasen einer Biopsie oft nicht oder nur schlecht zugänglich seien, werde zur Therapie-Entscheidung dann oft der Hormonrezeptor-Befund des Primärtumors herangezogen.

In einer retrospektiven Analyse von 58 primär Östrogen-Rezeptor-positiven Patientinnen unter Tamoxifen-Therapie hat sich jetzt herausgestellt: Bei einem Rezidiv hatten nur noch 62 Prozent einen positiven Rezeptorstatus.

Progesteron-Rezeptor-positiv waren primär 78 Prozent und nach dem Rezidiv nur noch 45 Prozent, so die Gynäkologen. Eine ähnliche Tendenz war bei sechs Patientinnen zu beobachten, die Aromatasehemmer bekommen hatten. Nach Angaben der Gynäkologen bleibe ein einmal negativer Hormonrezeptor-Status auch später negativ.

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