Brustkrebs

Psychotherapie mindert Depressionen

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HEIDELBERG. Depressionen zählen zu den häufigsten Begleiterkrankungen bei Brustkrebs - etwa jede fünfte Patientin ist betroffen. Sie verringern nicht nur die Lebensqualität, sondern können auch das Behandlungsergebnis verschlechtern.

Wissenschaftler der Universitäten Mainz und Leipzig haben jetzt nachgewiesen, dass eine spezielle Kurzzeit-Psychotherapie ein wirksames Mittel gegen Depressionen bei Brustkrebspatientinnen ist (BMC Cancer 2012, 12: 578).

Die detaillierten Ergebnisse ihrer Studie stellen die Autoren auf dem Deutschen Kongress für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie vor, der vom 6. bis zum 9. März 2013 in Heidelberg stattfindet, heißt es in einer Mittelung zum Kongress.

Studie mit 157 Patientinnen

Die Wissenschaftler teilten 157 betroffene Patientinnen mit deren Einverständnis per Los in zwei Gruppen ein. Die Patientinnen der ersten Gruppe wurden wie üblich behandelt, indem sie an ihre Hausärzte verwiesen und über Beratungsstellen informiert wurden.

Die Patientinnen der zweiten Gruppe erhielten eine, in einem Handbuch beschriebene, tiefenpsychologisch orientierte Psychotherapie von bis zu 20 Sitzungen, von jeweils einer Stunde pro Woche.

In diesen Sitzungen informierten Psychotherapeuten die Patientinnen über ihre Depression und entwickelten gemeinsam mit ihnen passende Strategien, wie sie die mit ihrer Krebserkrankung verbundenen seelischen Depressionen besser bewältigen können.

Die dadurch erzielten Ergebnisse sind deutlich: Innerhalb von acht Monaten bildete sich die Depression bei 57 Prozent der Patientinnen, die an der Therapie teilnahmen, zurück. Die vergleichbare Quote der anderen Patientinnen betrug lediglich 33 Prozent.

Die Mainzer und Leipziger Forscher gehen davon aus, dass sich die tiefenpsychologisch orientierte Kurzzeit-Psychotherapie auf Patientinnen und Patienten mit anderen Krebsarten übertragen lässt. (eb)

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