Hirntumor-Risiko durch das Herzkatheterlabor?

HAIFA (ob). Sind interventionelle Kardiologen und Radiologen aufgrund der Strahlenexposition im Herzkatheterlabor einem erhöhten Risiko für Hirntumoren ausgesetzt? Eindeutige Belege für einen solchen Zusammenhang gibt es nicht. Aber es finden sich erste Verdachtsmomente.

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Forscher aus Israel und Frankreich haben jetzt einen Bericht veröffentlicht, in dem vier neue Fälle von linksseitig lokalisierten Hirntumoren aufgelistet werden, die alle bei langfristig im Herz katheterlabor tätigen Kardiologen aus Haifa und Paris aufgetreten sind (EuroIntervention 2012; 7: 1081).

Die Gruppe um Dr. Ariel Roguin aus Haifa berichtet zudem über fünf bereits aus der Literatur bekannte Hirntumor-Erkrankungen bei zwei Kardiologen und drei interventionellen Radiologen in Kanada und Schweden.

Möglich ist, dass die Tumorerkrankungen in keiner Beziehung zur beruflichen Strahlenexposition stehen, räumen die Autoren ein. Allerdings erscheine ein Zusammenhang, vermittelt über eine initiale DNA-Schädigung, biologisch plausibel.

Roguin und seine Kollegen möchten mit ihrer Veröffentlichung einen Anstoß geben, dass das Problem möglicher Gesundheitsschäden durch Strahlenexposition künftig stärkere Beachtung findet.

Derzeit sei die Datenlage äußerst limitiert. Die Gruppe hofft nun auf Reaktionen und Informationen aus dem Kollegenkreis, um sich auf Basis höherer Fallzahlen ein genaueres Bild vom möglichen Tumorrisiko machen zu können.

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