Defektes Enzym

Reizdarm durch Gendefekt?

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HANNOVER. Die Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover (TiHo) und das schwedische Karolinska-Institut haben in einem großen Kooperationsprojekt mit 30 internationalen wissenschaftlichen Einrichtungen eine mögliche genetische Ursache für das Reizdarmsyndrom gefunden.

So soll ein bestimmter Gendefekt dazu führen, dass Menschen mit Reizdarmsyndrom leicht verdauliche Kohlenhydrate wie Zucker oder Stärke nicht verarbeiten können, heißt es in einer Mitteilung der TiHo. Bei Patienten mit Reizdarmsyndrom trete die Veränderung im Erbgut doppelt so häufig auf wie bei gesunden Menschen, wie die Forscher in einer Untersuchung mit 1887 Teilnehmern herausgefunden haben (Gut 2016; online 21. November).

Der Gendefekt betrifft das Enzym Sucrase-Isomaltase, das im Darm Saccharose und Stärke spaltet. "Fällt die Enzymaktivität der SucraseIsomaltase deutlich ab, hat das Auswirkungen auf die Kohlenhydratverdauung im Darm, was zu Durchfällen und Bauchschmerzen führen kann", wird Professor Hassan Y. Naim von der TiHo zitiert.

In Zukunft könnte diese Veränderung im Erbmaterial bei Patienten mit Reizdarmsyndrom nachgewiesen und die Therapie daran angepasst werden, indem man beispielsweise die Ernährung umstellt und Enzyme verabreicht, so die TiHo. (eb/grz)

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