Adalimumab ist jetzt für M. Crohn zugelassen

HAMBURG (nke). Für Patienten mit Morbus Crohn gibt es eine neue Option: den monoklonalen Antikörper Adalimumab.

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Etwa 60 Prozent der Patienten sprechen initial auf die neue Anti-TNFa-Therapie an. Viele bleiben mit einer Dauertherapie in Remission. Die Substanz wird subkutan von den Patienten selbst etwa mit einem Pen injiziert. Eine begleitende Immunsuppression etwa mit Azathioprin ist nicht erforderlich.

Zugelassen ist Adalimumab (Humira®) bei schwerem aktivem Morbus Crohn, wenn Patienten auf Standardtherapien etwa mit Steroiden, anderen Immunsuppressiva und anderen TNFa-Hemmern nicht ansprechen oder sie nicht vertragen. Empfohlen wird nach der Induktionsdosis von 80 mg in Woche 0 und 40 mg in Woche 2 eine Erhaltungsdosis von 40 mg alle 14 Tage. Für ein schnelles Ansprechen kann die Induktionsdosis auf 160 mg in Woche 0 und 80 mg in Woche 2 erhöht werden.

Die Zulassung basiert unter anderem auf einer Studie mit 854 Patienten mit moderatem bis schwerem M. Crohn. "Bei 25 Prozent der Patienten begann schlagartig die Remission", berichtete Professor Stefan Schreiber aus Kiel. Als klinische Remission war ein Rückgang auf unter 150 Punkte im Crohn’s Disease Activity Index (CDAI) nach vier Wochen definiert.

Der CDAI berücksichtigt etwa Diarrhoen, Bauchschmerzen und Allgemeinbefinden, so Schreiber bei einer von Abbott unterstützten Veranstaltung in Hamburg. Bei 58 Prozent ging der CDAI mit der Induktionstherapie um mindestens 70 Punkte zurück. Diese Patienten erhielten dann randomisiert 40 mg Adalimumab alle 14 Tage oder wöchentlich oder Placebo.

Nach 56 Wochen betrugen die Remissionsraten etwa 40 Prozent bei wöchentlicher, 36 Prozent bei 14-tägiger Therapie und 12 Prozent mit Placebo. Schreiber: "Die wöchentliche Applikation unterscheidet sich kaum von der zweiwöchentlichen Injektion, die jetzt empfohlen wird."

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