Ein Mittel für alle Therapie-Formen bei Refluxkranken

MÜNCHEN (sto). Bei Patienten mit leichter gastroösophagealer Refluxkrankheit reicht bei Wahl des Protonenpumpenhemmers Esomeprazol als Arznei meist eine Akuttherapie mit 40 mg über vier Wochen. Bei schwerer Erkrankung sollte die Behandlung über acht Wochen erfolgen, so Privatdozent Dr. Joachim Labenz aus Siegen.

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Im Gegensatz zu Patienten mit leichter Refluxösophagitis können bei Patienten mit schwerer Ösophagitis Ulzera, Stenosen und auch Blutungen auftreten, erinnerte Labenz bei einer Veranstaltung von AstraZeneca in München. Therapieziele sollten auf jeden Fall die rasche Beschwerdefreiheit, die Heilung der Ösophagitis und die Verhinderung von Komplikationen sein.

Labenz wies darauf hin, daß nach neuen Studiendaten Esomeprazol (Nexium® mups) bei der Wahl des Protonenpumpenhemmer für die Therapie bei Refluxkrankheit Vorteile haben kann. Das gelte bei leichter wie bei schwerer Refluxösophagitis und sowohl für die Akut- als auch für die Langzeittherapie, so Labenz.

So sei etwa in der EXPO-Studie mit über 3000 Patienten die Refluxösophagitis nach vier Wochen bei 81 Prozent der Patienten mit 40 mg Esomeprazol geheilt gewesen und bei 74,5 Prozent der Patienten mit 40 mg Pantoprazol. Zudem habe Esomeprazol für die anhaltende Befreiung von den Symptomen (PPI-Standarddosierung) und bei der Langzeittherapie (halbe PPI-Standarddosis) besser abgeschnitten.

Nach den Erfahrungen der Allgemeinärztin Dr. Margit Hollenz aus Rödental neigen Reflux-Patienten dazu, ihre Beschwerden zu bagatellisieren. So würden sich Reflux-Patienten im Durchschnitt erst 87 Wochen nach Symptombeginn an einen Arzt wenden. Darüber hinaus werde die Prävalenz von den Ärzten auf lediglich zehn Prozent geschätzt, tatsächlich sei jedoch in Deutschland jeder vierte Erwachsene betroffen.

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