Chronisch Gestreßte haben erhöhte Schlaganfall-Gefahr

MALMÖ (Rö). Kann Streß krank machen? Das glauben viele. Streß kann man nicht messen, halten Wissenschaftler dagegen. Doch kommt es darauf an? Es reicht offenbar, daß man sich chronisch gestreßt fühlt.

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Schwedische Wissenschaftler haben jetzt einen neuen Abschnitt zu einer ewigen Geschichte hinzugefügt: Männer, die sich chronisch gestreßt fühlen, sind mehr gefährdet, einen Schlaganfall zu bekommen, als Männer, die Dinge gelassener nehmen.

Was viele vermuten, hat eine schwedische Bevölkerungs-Studie jetzt belegt. Am Malmö Preventive Project, einer Langzeitstudie zu kardiovaskulären Risikofaktoren, haben über 33 000 Menschen teilgenommen. Sie waren im Mittel 45 Jahre alt. Zwischen 1974 und 1980 beantworteten über 13 000 von ihnen als Bestandteil der Studie auch Fragen dazu, ob sie sich permanent gestreßt fühlten. Unter diesen Teilnehmern waren etwa 2700 Frauen.

Nach 21 Jahren wurde Bilanz gezogen, berichtet Dr. Bertil Öhlin von der Universitätsklinik in Malmö in Schweden (European Heart Journal 25, 2004, 867). Bei den Menschen, die die Frage mit Ja beantwortet hatten, war die Rate kardiovaskulärer Ereignisse um 30 Prozent erhöht.

Auch nach Korrektur der üblichen kardiovaskulären Risikofaktoren wie Hypertonie und Hypercholesterinämie ergab sich bei den männlichen Teilnehmern noch eine signifikante Erhöhung. Besonders stark erhöht war die Gefährdung, einen tödlichen Schlaganfall zu bekommen. Hier war das relative Risiko verdoppelt.

Keinen Unterschied machte die Berufstätigkeit. Bei Arbeiten im Büro war das Streßrisiko genauso hoch wie bei den Männern, die körperlich arbeiteten.

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