Große Fortschritte bei der Therapie von Schwerhörigen

ERFURT (eis). Neue Therapien bei Schwindel und Schwerhörigkeit sind unter anderen Schwerpunktthemen bei der 76. Jahresversammlung der Deutschen Gesellschaft für HNO, die heute in Erfurt beginnt.

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"Etwa 20 Prozent aller Patienten beim Hausarzt klagen zum Beispiel über Schwindel", hat Kongreßpräsident Professor Eggert Beleites zur "Ärzte Zeitung" gesagt. Bei einer häufigen Schwindelform - dem benignen paroxysmalen Lagerungsschwindel - lassen sich zum Beispiel durch ein einfaches Lagerungsmanöver die Symptome beseitigen. Dazu wird der Kopf des Patienten in genau festgelegter Weise mehrmals hin und herbewegt (wir berichteten).

Kleine falsch gelagerte Otolithen - die Ursache für diesen Schwindel - werden durch das Manöver wieder an ihren angestammten Platz geschleudert.

Vorgestellt werden in Erfurt zudem neue Therapie-Ergebnisse mit Cochlea-Implantaten bei schwerhörigen Menschen. Die mit solchen Implantaten versorgten Menschen tragen dabei in der Regel ein Mikrofon mit Sprachprozessor hinterm Ohr. Dieses überträgt die Laute als Signale über das Implantat zum Hörnerv in der Cochlea.

Vor allem stark schwerhörig oder sogar taub geborenen Kindern können solche Systeme eine weitgehende normale Sprachentwicklung ermöglichen. Sogar Fremdsprachen können die Kinder lernen oder telefonieren, so Beleites. Pionierarbeit haben hier Würzburger HNO-Ärzte unter Professor Jan Helms geleistet, die seit 1996 Schwerhörige auf beiden Ohren mit solchen Systemen versorgen.

Die bis zum 8. Mai dauernde Tagung ist auch vielen anderen "wiederherstellenden Verfahren bei Funktionsstörungen im Kopf-Hals-Bereich" gewidmet. Mehr als 3000 Teilnehmer werden dazu im MesseCongressCenter in Erfurt erwartet. Zusammenfassungen der Vorträge (abstracts) sind im Internet abrufbar.

Weitere Informationen unter www.hno.org/2005.html

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