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Erforschung des Bewußtseins

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Das im vergangenen Jahr erstmals auf Englisch erschienene Buch des Neurowissenschaftlers Christof Koch über die Erforschung des Bewußtseins gibt es nach nur einem Jahr nun auch auf Deutsch. Es ist das Ergebnis der Zusammenarbeit mit einem der Entdecker der DNA-Struktur: Francis Crick.

Koch macht dem Leser den Zugang zu dieser Forschung leicht, ohne daß der Leser die fast 400 Seiten komplett durcharbeiten muß, bevor Kochs Intentionen erkannt werden. Das erste Kapitel und ein fiktives Interview reichen zunächst aus, um sich dem Thema Bewußtsein zu nähern. Darüber hinaus enthält jedes der 19 Kapitel eine Zusammenfassung, sodaß man sich rasch einen Überblick verschaffen kann.

Koch geht davon aus, daß Bewußtsein auf neuronalen Merkmalen im Gehirn basiert. Er führt den Leser auf eine spannende Reise durch die Welt der Experimente, mit denen er belegen will, daß es neuronale Korrelate des Bewußtseins im Gehirn gibt.

Alle Aspekte von Bewußtsein zu beleuchten, wäre ein Mammutprojekt. Koch beschränkt sich deshalb in seinem Buch - und in seiner Forschung - auf das visuelle Bewußtsein, nicht zuletzt deshalb, weil es am einfachsten erforschbar ist.

Nach der Lektüre des Buches wird klar: Der Neurowissenschaftler ist überzeugt davon, daß es keine Alternative zum Verständnis des Bewußtseins gibt als die Suche nach dem neurologischen Korrelat im Gehirn. Den Übersetzern ist es gelungen, den lockeren Stil Kochs ins Deutsche zu übertragen, wenn auch die Übertragung nicht immer geglückt ist. (ple)

Christof Koch: Bewußtsein - ein neurobiologisches Rätsel. Mit einem Vorwort von Francis Crick. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 2005. 504 Seiten, 50 s/w Abbildungen, 4 farbige Abbildungen, 5 Tabellen, ISBN 3-8274-1578-0, 48 Euro.

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