Seit 20 Jahren Erfolge mit Cochlea-Implantaten

HANNOVER (cin). Seit 20 Jahren werden an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) Cochlea-Implantate eingesetzt. Professor Ernst Lehnhardt setzte 1984 erstmals einer jungen Frau, die durch einen Unfall ihr Gehör verloren hatte, ein Implantat ein. Die MHH ist nach eigenen Angaben das weltweit größte Zentrum für Cochlea-Implantate.

Veröffentlicht:

Inzwischen haben etwa 3000 Patienten dort ein Implantat erhalten. Von den jährlich 240 Patienten sind 60 Prozent Kinder. Professor Thomas Lenarz von der HNO-Klinik weist auf die Chance für Kinder hin, die beim Neugeborenen-Hörscreening auffallen und sich durch CI normal entwickeln können. Der jüngste Patient der MHH wurde mit vier Monaten operiert. Zielgruppe sind Patienten mit beidseitiger, hochgradiger Innenohr-Schwerhörigkeit bis -Taubheit.

Das Cochlea-Implantat kann das fehlende Gehör ersetzen. Hauptbestandteile sind das Mikrofon hinter dem Ohr und ein Sprachprozessor von der Größe eines Hörgerätes. Von hier aus wird der Schall weiterleitet und in elektrische Impulse umgewandelt. Diese gelangen zum eigentlichen Implantat mit Elektroden, das hinter dem Ohr unter der Haut liegt.

Die Elektroden sind in die Hörschnecke (Cochlea) eingeführt. So können Hörnervenfasern gereizt werden. Die Reize gelangen ins Gehirn, wo der Höreindruck entsteht. Voraussetzung ist ein intakter Hörnerv. Künftig sollen noch wirkungsvollere Implantate mit nahezu natürlichem Höreindruck entwickelt werden. Forscher arbeiten zudem an alternativen Verfahren wie Hirnstammimplantaten.

MMH, Professor Lenarz, Tel.: 05 11/532 91 61 (Frau Kreter), E-mail: kreter.friederike@mh-hannover.de oder Dr. Bertram, Tel.: 05 11/90 95 9-0/-25 E-mail: bbertram@hka.de, Internet: www.mhh-hno.de

Mehr zum Thema

Springer Verlag

Ratgeber für Menschen mit Polyneuropathie

Aktuelle Forschung

Das sind die Themen beim Deutschen Parkinsonkongress

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Lesetipps
Neue Hoffnung für Patienten mit Glioblastom: In zwei Pilotstudien mit zwei unterschiedlichen CAR-T-Zelltherapien blieb die Erkrankung bei einigen Patienten über mehrere Monate hinweg stabil. (Symbolbild)

© Richman Photo / stock.adobe.com

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert