Plädoyer für Statin-Therapie bei Schlaganfall

BERLIN (gvg). Ein Statin sollte fester Bestandteil der Sekundärprophylaxe sein bei Patienten, die ein ischämisches zerebrovaskuläres Ereignis hatten. Das fordert der Neurologe Professor Gerhard Hamann aus Wiesbaden.

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Auf der Veranstaltung Praxis Update Allgemeinmedizin setzte Hamann sich dafür ein, eine Statin-Therapie außer der Plättchenhemmung als obligaten zweiten Pfeiler der Sekundärprävention anzusehen. Die Basis für seine Empfehlung ist die SPARCL-Studie.

"Wenn Sie fünf Jahre lang mit einem Statin behandeln, verhindern Sie bei einem von 46 Patienten einen Schlaganfall und bei einem von 29 Patienten ein kardiovaskuläres Ereignis", betonte Hamann, Leiter der Klinik für Neurologie an den Dr. Horst Schmidt-Kliniken in Wiesbaden. Die Daten rechtfertigten, dass künftig alle Patienten mit ischämischen Hirnerkrankungen mit einem Statin behandelt werden sollten, so Hamann.



Die Studie in Kürze

SPARCL-Studie

An der SPARCL-Studie (Stroke Prevention by Aggressive Reduction of Cholesterol Levels) nahmen 4731 Patienten teil, die einen Schlaganfall oder eine Transitorische Ischämische Attacke (TIA) gehabt haben. Sie wurden fünf Jahre lang mit 80 mg Atorvastatin oder Placebo behandelt. In der Verum-Gruppe lag das Risiko für erneute zerebrovaskuläre Ereignisse bei 16 Prozent, in der Placebo-Gruppe bei 20 Prozent. Das Risiko für schwere Koronarereignisse lag mit dem Statin bei 3,4 Prozent, mit Placebo bei 5,1 Prozent. (gvg)

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