Patient mit Wachkoma teilt sich per fMRT mit

CAMBRIDGE (mut). Mithilfe der funktionellen MRT können Ärzte feststellen, ob sich ein Patient im Wachkoma befindet. Doch nicht nur das: In einer aktuellen Studie konnten sie sogar per fMRT mit einem Patienten kommunizieren.

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Bei komatösen Patienten lässt sich bekanntlich nur sehr schwer feststellen, ob sie ihre Umgebung noch bewusst wahrnehmen oder nicht. Britische Forscher konnten diese Frage nun in einer kleinen Studie per fMRT zuverlässig klären. Sie untersuchten 54 komatöse Patienten, die sich bislang nicht mitteilen konnten. 

So baten sie etwa die Patienten, sie sollten sich vorstellen, Tennis zu spielen. Als Antwort auf diese Aufforderung wurde bei einigen der Patienten per fMRT eine ähnliche Aktivierung im motorischen Kortex festgestellt, wie sie gesunde Probanden zeigten, wenn sie ans Tennisspielen dachten - die Patienten hatten folglich die Frage verstanden. 

Insgesamt konnten auf diese Weise fünf der Patienten ihre fMRT-Signale willentlich modulieren und damit anzeigen, dass sie über ein noch funktionierendes Bewusstsein verfügen. Einer der Patienten konnte sogar so weit trainiert werden, dass er mithilfe der fMRT-Signale präzise Ja- und Nein-Antworten geben konnte. 

Für "Ja" musste er an eine motorische Tätigkeit wie Tennis denken, für "Nein" sich auf eine räumliche Vorstellung konzentrieren, etwa durch eine Straße schlendern. Damit konnte er fünf von sechs autobiografischen Fragen korrekt beantworten, berichtet ein Team um Dr. Martin Monti aus Cambridge (NEJM online).

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