Regulator für Synapsen-Aktivität im Gehirn gefunden

BERLIN (eb). Berliner Neurowissenschaftler haben einen Baustein für die Signalübertragung im Gehirn entschlüsselt: den vesikulären Glutamattransporter (VGLUT).

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Das ist ein Protein, das eine entscheidende Rolle bei der Leistungsregulierung synaptischer Verbindungen spielt (Neuron 2011; 69 (6): 1147). Diese Regulierung erlaubt es Synapsen, in ihrer Leistung zu variieren, heißt es in einer Mitteilung der Charité-Universitätsmedizin Berlin.

Bisher war nicht bekannt, wie und wodurch Synapsen reguliert werden können. Aber: Eine Fehlregulation der Synapsen kann fatale Auswirkungen auf die Verarbeitung von Signalen im ZNS haben und letztlich zu neurologischen Erkrankungen führen. Erstmalig entdeckten die Forscher um Professor Christian Rosenmund, dass das Protein Endophilin als Regler für Neuronen wirkt.

Seine Verbindung mit bestimmten Varianten des VGLUT ist hierfür verantwortlich. Die bisher bekannte Funktion von VGLUT ist es, synaptische Bläschen mit dem Neurotransmitter Glutamat zu füllen. Dass der Transporter auch eine regulierende Funktion hat, war eine große Überraschung.

"Damit haben wir endlich einen Mechanismus identifiziert, wie Synapsen unterschiedlich gesteuert werden. Das Gehirn kann die Synapsen optimal an verschiedene Hirnfunktionen anpassen. Diese Erkenntnis kann uns nun helfen, verschiedene neurologische Erkrankungen, zum Beispiel Epilepsie, zu verstehen oder sogar zu behandeln", wird Rosenmund in der Mitteilung zitiert.

Daher wollen sich die Forscher künftig unter anderem mit der krankheitsrelevanten Bedeutung der Glutamattransporter beschäftigen.

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