Autismus

Gruppentherapie hilft Kindern

Kinder mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) leiden unter den Zurückweisungen Gleichaltriger. Eine Gruppentherapie hilft.

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FRANKFURT/MAIN. Kinder und Jugendliche mit Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) leiden hauptsächlich unter den damit verbundenen sozialen Schwierigkeiten.

Gerade wenn ihre Intelligenz nicht beeinträchtigt ist, werden sie sich ihrer Andersartigkeit im Entwicklungsverlauf immer bewusster, berichtet die Goethe-Universität in Frankfurt in einer Mitteilung.

In einer dort entwickelten Gruppentherapie lernen Betroffene, sich in der sozialen Welt besser zurechtzufinden. Das bestätigt eine Studie, an der binnen drei Jahren 209 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 8 und 18 Jahren teilgenommen haben (Journal of Child Psychology and Psychiatry 2015, online 30. Dezember).

Die "Sosta-net Studie" wurde geleitet von Professor Christine Freitag von der der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters. Dr. Hannah Cholemkery hat die Studie koordiniert.

Beteiligt waren sechs Universitätskliniken. Die Fortschritte der ASS-Patienten wurden mit der Skala zur Verbesserung sozialer Reaktivität (SRS) dokumentiert. In dem Fragebogen haben Eltern 65 Verhaltensweisen vor der Gruppentherapie, am Ende der Intervention sowie zur Stabilitätsmessung drei Monate nach Abschluss der Intervention beurteilt.

Die Therapie fand einmal wöchentlich in einer Gruppe mit vier bis fünf Gleichaltrigen und zwei Therapeuten über drei Monate hinweg statt; zudem gab es drei begleitende Elternabende. Einer Wartegruppe von ASS-Patienten diente als Kontrollgruppe.

Ergebnis: In der Interventionsgruppe habe sich eine deutliche Verbesserung der sozialen Verhaltensweisen gezeigt, so die Universität.

Die Fortschritte seien auch drei Monate nach der Intervention stabil geblieben. Insbesondere Kinder mit einer schweren Symptomatik und einem hohen IQ hätten profitiert. (eb/eis)

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