Versagt ein SSRI, lohnt Wechsel auf Nicht-SSRI
BOSTON (ars). Wenn bei Patienten mit Depression eine Therapie mit einem selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) fehlschlägt, steht die Überlegung an: Soll man es noch einmal mit einem zweiten SSRI oder besser mit dem Medikament einer anderen Wirkstoffklasse versuchen?
US-Forscher aus Boston geben nach einer Meta-Analyse von vier Studien diese Antwort: Bei Wechsel auf ein Nicht-SSRI wie Bupropion, Mirtazapin oder Venlafaxin ist die Rate der Patienten, die in Remission kommen, etwas höher als mit einem zweiten SSRI: 28 Prozent im Vergleich zu 23,5 Prozent. Allerdings ist auch die Rate der Therapieabbrüche wegen schlechter Verträglichkeit größer, jedoch nicht signifikant.
Studien zufolge spricht etwa die Hälfte der ambulant behandelten Patienten auf eine Monotherapie mit SSRI nicht an (Biological Psychiatry 63, 2008, 699).