Manie

Vorläufer sollen erfasst werden

Bevor eine Manie entsteht, machen sich bereits etliche Monate zuvor bestimmte Symptome bemerkbar. Ärzte aus Dresden haben jetzt eine Prognose-Skala dafür entwickelt.

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DRESDEN (ars). Das Prodrom einer Manie entwickelt sich im Mittel über 18 Monate, oft erst langsam und eher stufenförmig, dann mit plötzlicher Dynamik.

Das berichten Professor Andrea Pfennig aus Dresden und ihre Kollegen (Der Nervenarzt 2012; 7: 897-902).

Typisch seien Leistungsabfall, Stimmungsschwankungen, Wutausbrüche, sozialer Rückzug, oppositionelles Verhalten, Gereiztheit, Gedankenrasen, vermehrte Energie, zielgerichtete Aktivitäten, Anhedonie und Ablenkbarkeit.

Erhoben wurden diese Anzeichen mit der Bipolar Prodrome Symptom Scale-Retrospective (BPSS-R). Aufgrund der Erfahrungen mit dieser Skala wurde ein prospektives Interview- und Ratinginstrument (BPSS-P) entwickelt, das bald validiert verfügbar ist.

Parallel wurden Kriterien für ein Prodrom vor einer ersten manischen Phase formuliert. Hier werden positive Familienanamnese, junges Alter bei der Symptomdynamik und psychopathologische Charakteristika kombiniert.

In einer demnächst publizierten prospektiven Studie wurden diese Kriterien validiert und erlauben die Einschätzung eines maniefernen oder manienahen Status.

Zudem wurde ein Risikoindex vorgeschlagen, der distale Faktoren und mehr proximale subsyndromale Symptome in einem Punktsystem vereint.

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