Kindheitstrauma

Risikofaktor für spätere Erkrankungen

Veröffentlicht:

BERLIN. Opfer von Kindesmisshandlungen haben Forschern zufolge ein erhöhtes Risiko für spätere Erkrankungen. Die Psychologin Professor Christine Heim von der Charité Berlin berichtete anlässlich einer Tagung zu dem Thema, dass dies vor allem für Depressionen, Angststörungen und Abhängigkeiten gilt.

Traumata seien aber auch Risikofaktor für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Schlaganfall, Diabetes, Immunerkrankungen und Krebs."Frühe Stress- oder Trauma-Erfahrungen verändern den Schwellenpunkt im Gehirn und im Körper für weitere Stressreaktionen: Die Personen werden später selbst bei geringerer Belastung eher depressiv, zum Beispiel.

Nach der Pubertät und im Erwachsenenalter kommen weitere Faktoren hinzu, so dass Krankheiten ausgelöst werden" berichtet Heim im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe nur wenige Studien mit traumatisierten Kindern, die über die Zeit hinweg begleitet werden.

Dabei würden größtenteils keine biologischen Marker gemessen. Einige Kinder bleiben auch trotz eines Traumas gesund, so die Psychologin. "Wenn wir die Ursachen besser verstehen würden, könnten wir neue Maßnahmen ableiten, um die Anpassungen zu reparieren, bevor die Krankheit auftritt. Denkbar sind medikamentöse Ansätze und Verhaltenstherapien. Da muss die Forschung hin." (dpa)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Stabile Erkrankung über sechs Monate

Erste Erfolge mit CAR-T-Zelltherapien gegen Glioblastom

Lesetipps
Die Empfehlungen zur Erstlinientherapie eines Pankreaskarzinoms wurden um den Wirkstoff NALIRIFOX erweitert.

© Jo Panuwat D / stock.adobe.com

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken