Zonisamid erweitert Optionen bei Epilepsie

MÜNCHEN (wst). Jetzt ist auch in Deutschland das Antiepileptikum Zonisamid verfügbar. Es bietet eine weitere Option für Patienten, die trotz der bisherigen Medikation epileptische Anfälle haben. Ein Bonus des Präparates: In Japan hat es sich schon seit 15 Jahren bewährt.

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Trotz einer breiter gewordenen Palette an Antikonvulsiva seien mit anti-epileptischen Medikamenten etwa 20 bis 40 Prozent der Epilepsiekranken nicht zufriedenstellend zu behandeln, hat Privatdozent Dr. Andreas Schulze-Bonhage vom Universitätsklinikum Freiburg berichtet.

Oft limitierten nicht tolerable unerwünschte Wirkungen die Therapie. Für neue Antiepileptika bestehe daher Bedarf, so der Epilepsie-Experte in München auf einer Veranstaltung des Unternehmens Eisai, das Zonisamid als Zonegran® eingeführt hat.

Mit Zonisamid gibt es jetzt ein Antiepileptikum, das sich für die Zulassung in Europa den heutigen, verschärften Studienbedingungen stellen mußte. In Japan wird der Wirkstoff bereits seit 15 Jahren verwendet. Dies bedeute etwa 2,2 Millionen Patienten-Anwendungsjahre, sagte Professor Christian Erich Elger von der Universität Bonn. Unbekannte unerwünschte Wirkungen seien damit höchst unwahrscheinlich.

Studien hätten belegt, daß eine Zusatztherapie mit Zonisamid bei bis zu 50 Prozent von bisher unzureichend behandelbaren Epilepsie-Patienten die Anfallshäufigkeit mehr als halbierte. Die Inzidenz unerwünschter Wirkungen wie Schwindel und Schläfrigkeit werde auf unter zehn Prozent gesenkt, wenn einschleichend dosiert werde, sagte Elger.

Das neue Antiepileptikum wird wegen seiner langen Halbwertzeit nur einmal täglich eingenommen. Das Präparat ist in Deutschland vorerst für Erwachsene mit fokalen Anfällen zur Zusatztherapie zugelassen. Zulassungen zur Monotherapie, bei generalisierten Anfällen und für epilepsiekranke Kinder, werden angestrebt und sind in Japan erteilt.

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