Projekt zur Versorgung Parkinsonkranker beginnt

FRANKFURT/MAIN (mut). In 36 neurologischen Praxen beginnt jetzt ein Projekt, bei dem Daten zur Therapie und Versorgung Parkinsonkranker gesammelt werden. Ziel ist ein Versorgungskonzept, das die Kriterien eines Disease-Management-Programms (DMP) erfüllt.

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Das als "Strukturierte Versorgung Parkinson" bezeichnete Projekt ist eine Initiative der Berufsverbände Deutscher Neurologen (BVDN) und Deutscher Nervenärzte (BDN) sowie des Kompetenznetzes Parkinson. Es war zunächst als eigener Vorschlag der Neurologen für ein qualitätsorientiertes DMP gedacht, so Dr. Alexander Simonow vom BVDN bei einem Expertengespräch in Frankfurt/Main.

Auch wenn vorerst kein DMP Parkinson mehr geplant sei, hofft Simonow, daß nach dem Ende der Pilotphase Anfang Dezember dieses Jahres Verträge mit den Kassen möglich sind, durch die Praxen, die in das Projekt eingeschrieben sind, anders honoriert werden.

Bei dem Projekt, das vom Unternehmen Boehringer Ingelheim unterstützt wird, werden Daten zur Versorgung Parkinsonkranker prospektiv erhoben. Dabei soll die beste Therapie und Versorgung herausgefunden werden. So wird etwa geschaut, wie Patienten mit motorischen Fluktuationen oder Dyskinesien behandelt werden, Komplikationen also, die bei den meisten Parkinson-Patienten früher oder später auftreten.

Die Komplikationen werden erfaßt, die Behandlung wird dokumentiert, und schließlich wird der Erfolg mit Fragebögen festgehalten. Gemessen wird nicht nur die Symptomausprägung, auch Befinden und Lebensqualität der Patienten gehen in die Beurteilung ein.

Die als Punktwerte ermittelten Ergebnisse werden schließlich mit einer spezielle Software ausgewertet. Daraus lassen sich auch die Gesamtkosten der Versorgung ermitteln. "Mit den Daten haben wir eine Grundlage, um zu sagen, so sollte die Versorgung auf qualitativ hohem Niveau aussehen", sagte Simonow.

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