Immer paßgenaue Ropinirol-Dosis bei M. Parkinson

HEIDELBERG (grue). Der Dopamin-Agonist Ropinirol hat einen breiten therapeutischen Dosisbereich, der im Verlauf einer Parkinson-Krankheit voll ausgeschöpft werden kann. Mit der Arznei kann eine Therapie in niedriger Dosierung begonnen werden, mit Fortschreiten der Erkrankung wird die Arznei langsam gesteigert. Bei einzelnen Patienten ist auch eine Hoch-Dosis-Therapie möglich.

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Darauf hat Professor Alexander Storch vom Universitätsklinikum Dresden hingewiesen. Die Behandlung mit Ropinirol (Requip®) beginne mit der Standarddosierung von 9 mg/Tag, die anfangs für 80 Prozent der Patienten ausreichend sei, so Storch auf einer Veranstaltung des Unternehmens GlaxoSmithKline in Heidelberg. Mit fortschreitender Erkrankung wird die Ropinirol-Dosis langsam auftitriert, bis die gewünschte Wirkung auf die Parkinson-Symptome einsetzt. Das Parkinson-Medikament könne somit in steigender Dosierung dem Patienten über viele Jahre helfen, sagte Storch.

Auch ein später Wechsel auf Ropinirol von einem Agonisten mit geringerem Dosisspektrum sei möglich. Storch: "Die maximale Tagesdosis von 24 mg ist dann bei fast allen Patienten wirksam, das heißt die Beschwerden bessern sich um mindestens 30 Prozent". Mit dieser Strategie ließen sich außerdem Dyskinesien hinauszögern, weil die Levodopa-Dosis reduziert werden kann.

Wie Storch berichtete, kann Ropinirol auch in Dosen von bis zu 36 mg/Tag bei Hoch-Dosis-Konzepten verordnet werden, allerdings nur als individueller Heilversuch. Dadurch bessert sich bei schwerer Parkinson-Krankheit die Motorik, und die Dyskinesie-Rate wird reduziert. In kleineren Studien war die hohe Dosierung relativ gut verträglich.

Ropinirol ist ein nicht-ergoliner Dopaminagonist und scheint auch in Maximaldosierung das Risiko für Lungenfibrosen nicht zu erhöhen, ergänzte Professor Heinz Reichmann aus Dresden. Non-Ergolinderivate seien deshalb für Parkinson-Kranke mit Lungen-Symptomatik oder Raynaud-Syndrom besonders geeignet.

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