Nach zehn Jahren Ropinirol hat nur die Hälfte der Patienten Dyskinesien

BERLIN (dru/mut). Parkinson-Patienten, die initial mit Ropinirol (ReQuip®) behandelt werden, weisen auch nach zehn Jahren wesentlich seltener Dyskinesien auf als Patienten, die initial mit L-Dopa eingestellt wurden. Diese Ergebnisse wurden jetzt auf dem Welt-Parkinson-Kongreß in Berlin vorgestellt.

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Ausgangspunkt war eine Fünf-Jahres-Studie zur Wirkung von Ropinirol versus L-Dopa als Monopräparat. Nach Ablauf wurde die Studie für weitere fünf Jahre offen fortgesetzt. Jeder Patient konnte je nach Schwere und Art der Symptome sowohl mit einem Monopräparat als auch mit Kombinationen von L-Dopa und Dopamin-Agonisten behandelt werden, wurde auf einer Veranstaltung vom Unternehmen GlaxoSmithKline berichtet.

Ursprünglich hatten an der Studie 268 Patienten mit frisch diagnostiziertem Parkinson teilgenommen. Ropinirol erhielten 179 der Kranken, L-Dopa 89. Ließen sich die Symptome nicht mehr beherrschen, durften die Kranken zu der blind eingenommenen Medikation zusätzlich L-Dopa einnehmen. Nach fünf Jahren nahmen noch 130 Patienten an der Studie teil.

Die wesentlichen Ergebnisse nach fünf Jahren: Dyskinesien hatten 20 Prozent in der Agonisten-Gruppe und 46 Prozent in der L-Dopa-Gruppe. Von den Patienten der Agonisten-Gruppe, die ganz ohne L-Dopa auskamen, entwickelten sogar nur fünf Prozent Dyskinesien.

Von den ursprünglichen Teilnehmern setzten 69 die Studie fort, 42 aus der Ropinirol-Gruppe, 27 aus dem L-Dopa Arm. Alle sechs Monate wurden die Symptome anhand der Parkinson-Skala UPDRS überprüft.

Im zehnten Jahr nahmen 20 Patienten der Ropinirol-Gruppe zusätzlich L-Dopa ein. Zwei Patienten genügte noch eine Monotherapie, die übrigen erhielten Kombinationen mit weiteren Antiparkinson-Medikamenten.

In der L-Dopa-Gruppe erhielten noch vier Patienten eine L-Dopa-Monotherapie, der Rest Kombinationen von L-Dopa mit anderen Anti-Parkinson-Medikamenten.

Die Ergebnisse: Nach zehn Jahren hatten signifikant weniger Patienten in der Ropinirol-Gruppe Dyskinesien entwickelt als in der L-Dopa Gruppe (52 versus 78 Prozent). Außerdem setzten die Dyskinesien später ein (im Schnitt nach 8,6 versus 7,0 Jahre). Die motorischen Fähigkeiten waren in beide Gruppen etwa gleich.

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