Erfolg mit Impfung bei Mäusen gegen Morbus Parkinson

CAMBRIDGE (ddp.vwd). US-Forscher haben bei Mäusen erstmals eine Impfung gegen Parkinson getestet: Sie injizierten ihnen das Protein alpha-Synuclein. Als Reaktion bildeten die Tiere Antikörper, welche die für Parkinson typischen Ablagerungen im Gehirn auflösten.

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Über ihre Studie berichten Dr. Eliezer Masliah von der Universität in San Diego und seine Kollegen in der Zeitschrift "Neuron" (46, 2005, 857).

Alpha-Synuclein ist der Hauptbestandteil der Eiweißklumpen, die in degenerierten dopaminergen Zellen bei Parkinson-Kranken gefunden werden. Ähnlich wie beta-Amyloid in den Gehirnen von Alzheimer-Patienten kommt alpha-Synuclein in einer normalen und einer falsch gefalteten Variante vor. Diese veränderte Form bildet zusammen mit anderen Proteinen die Lewy-Körperchen, die in Nervenzellen ablagern und Neurone absterben lassen.

Die Forscher spritzten nun genetisch veränderten Mäusen, die zur Entwicklung einer parkinsonähnlichen Erkrankung neigten, mehrere Dosen alpha-Synuclein. Die Antikörper, die die Mäuse als Reaktion auf diese Impfung bildeten, griffen gezielt die falsch gefaltete Synuclein-Variante im Gehirn an.

Dadurch wurde nicht nur die Bildung neuer Ablagerungen verhindert, sondern auch bestehende Verklumpungen wurden teilweise aufgelöst. Die Forscher arbeiten nun an einer passiven Impfvariante, bei der direkt fertige Synuclein-Antikörper injiziert werden, so daß das eigene Immunsystem nicht belastet wird. Eine solche Impfung könnte dann auch bei Menschen verwendet werden.

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