Kaffee-Duft bei Parkinson nicht gut wahrnehmbar?

MÜNCHEN (wst). Ein schlechter Geruchssinns kann bekanntlich ein erster Hinweise auf Morbus Parkinson sein. Bekannt ist auch, daß es unter den Parkinson-Patienten kaum starke Kaffee-Trinker gibt. Möglicherweise gibt es da einen Zusammenhang.

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Geruchsstörungen gehen den klassischen Parkinson-Symptomen wie Hypokinese, Rigor und Tremor oft um bis zu zehn Jahre voraus. Daran hat Professor Horst Przuntek aus Bochum erinnert. Unter Parkinson-Kranken finden sich zudem nur selten starke Kaffee-Trinker.

Ihm persönlich sei nur eine Parkinson-Patientin bekannt, die mehr als drei Tassen Kaffee täglich trinkt und getrunken hat, so der Neurologe. Alle anderen tränken weniger bis keinen Kaffee.

Diskutiert wird deshalb, ob Kaffee neuroprotektiv ist und das Parkinson-Risiko vermindert oder ob Kaffee die Manifestation der Krankheit verzögert. So gibt es einen Zusammenhang zwischen einem geringen Kaffeekonsum und dem Risiko, in den nächsten Jahren an Morbus Parkinson zu erkranken, sagte Przuntek auf einer Veranstaltung der Unternehmen Lundbeck und Teva in München.

Vielleicht ist aber ein unterdurchschnittlicher Kaffeegenuß weniger Ursache als vielmehr Folge einer sich anbahnenden Parkinson-Erkrankung. Denn möglicherweise bewirken die frühen Riechstörungen, daß Kaffee schlichtweg nicht mehr schmeckt.

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