Flexible Therapie bei MS fördert die Compliance

WIESBADEN (djb). Für die Basistherapie bei Multipler Sklerose (MS) steht Interferon beta-1a zur subkutanen Injektion in zwei Wirkstärken zur Verfügung. Das ermögliche eine flexible, an die Patientenbedürfnisse angepaßte Behandlung, so Professor Michael Sailer vom Universitätsklinikum in Magdeburg.

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Nach der einschleichenden Therapie mit 22µg Interferon beta-1a (Rebif®) dreimal pro Woche subkutan könne bei guter Verträglichkeit die Zieldosis von dreimal 44µg pro Woche rasch angestrebt werden, sagte Sailer bei einer vom Unternehmen Serono unterstützten Veranstaltung beim Neurologenkongreß in Wiesbaden.

Treten unter der höheren Dosis unerwünschte Arzneimitteleffekte auf, die der Patient nicht tolerieren möchte, kann die Dosierung wieder reduziert und nach Abklingen der unerwünschten Wirkungen problemlos wieder erhöht werden.

Erfahrungsgemäß hielten etwa ein Drittel der MS-Patienten ihre Therapie nicht einmal ein Jahr durch, so Sailer. Gründe für die schlechte Compliance seien außer falschen Erwartungen an die Chancen und Grenzen der immunmodulatorischen Therapie auch unerwünschte Effekte wie Hautreaktionen an der Injektionsstelle, grippeähnliche Symptome, Muskelschmerzen oder Müdigkeit.

Besonders die grippeähnlichen Symptome treten gerade zu Beginn der Therapie auf. Mit der Möglichkeit, bei unerwünschten Effekten die Interferon-Dosis zeitlich befristet zu reduzieren, könne das Therapieregime beibehalten und die Compliance gesteigert werden, so Sailer.

Beide Dosierungen von subkutanem Interferon beta-1a haben in klinischen Studien einen signifikanten Effekt auf die Häufigkeit neuer MS-Schübe, auf die Progression von Behinderungen sowie auf die Entzündungsaktivität und Läsionslast im MRT. Die Langzeittherapie sei signifikant wirksamer, wenn bei ihr schnell auf die höhere Dosis von 44µg Interferon beta-1a dreimal pro Woche umgestellt werde, so Sailer.

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