Unkenntnis über MS ist bei Europas Bürgern eklatant

NEU-ISENBURG (Smi). Menschen mit Multipler Sklerose (MS) werden von ihren Mitbürgern oft gemieden. Ursache dafür ist eine mitunter eklatante Unkenntnis über die Art und den Verlauf der Erkrankung, wie eine große, europaweite Befragung jetzt ergeben hat.

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Die Studienergebnisse sind auf dem 21. Kongreß des Europäischen Komitees zur Behandlung und Erforschung von Multipler Sklerose in Thessaloniki vorgestellt worden. Weltweit leiden etwa 2,5 Millionen Menschen an MS. Laut Auskunft der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG) gibt es allein in Deutschland 120 000 Betroffene.

Das Meinungsforschungsinstitut Tonic Life Communications befragte - unterstützt vom Biotechnologie-Unternehmen Serono - mehr als 5000 repräsentativ ausgewählte Bürger in Deutschland, Frankreich, Italien, Großbritannien und Spanien. Fast jeder Dritte der Befragten lehnte eine enge Beziehung oder Heirat mit einem MS-Patienten ab. Und dies, obwohl die meisten wußten, daß MS weder ansteckend ist, noch die Betroffenen daran hindert, Kinder zu bekommen.

56 Prozent der Europäer (Deutschland: 69 Prozent) gehen davon aus, daß MS-Patienten früher sterben. Dabei hat sich - nicht zuletzt durch den Einfluß moderner Behandlungsmethoden - die Lebenserwartung von MS-Patienten jener gesunder Menschen weitgehend angeglichen.

Zum Teil gab es große nationale Unterschiede bei der Auswertung. So würden 59 Prozent der Italiener lieber keinen MS-Patienten beschäftigen, dagegen sind dies in Spanien nur neun Prozent. Und während 21 Prozent der Deutschen der Auffassung sind, daß Menschen mit Multipler Sklerose keine Kinder bekommen können, glauben das nur elf Prozent der Briten.

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