Ein Test zur Früherkennung von schizophrenen Psychosen

BERLIN (djb). Patienten mit früh beginnender Schizophrenie (Early-onset-Schizophrenie) haben eine schlechtere Prognose als Patienten, deren Psychose erst im Erwachsenenalter auftritt. Für die Früherkennung eignet sich möglicherweise der Gestaltschließungstest mit Ableitung visuell evozierter Potenziale.

Veröffentlicht:

Basissymptomskalen wie SPICY (Schizophrenia Prodromal Instrument for Childhood and Youth) eignen sich nicht zum Screening auf eine Early-onset-Schizophrenie, da sie nicht den Übergang von der präpsychotischen Phase in die schizophrene Psychose abbilden. Zudem ergäben sich damit oft falsch positive Befunde, hat Professor Franz Resch aus Heidelberg bei einem Kongress in Berlin berichtet. Vielmehr werde für die Früherkennung und Frühintervention eine multimodale Diagnostik benötigt.

Ein vielversprechender Ansatz ist der Gestaltschließungstest (Perceptual closure task), bei dem mittels visuell evozierter Potenziale Defizite in der visuellen Verarbeitung nachgewiesen werden können. Die Patienten sollen aus einem unvollständigen Muster, das schrittweise deutlicher wird, eine bestimmte Gestalt finden.

Patienten mit schizophrenen Psychosen erkennen die Gestalt in der Regel viel schlechter als Gesunde. Eine Untersuchung mit je 20 Patienten mit frühem oder adultem Krankheitsbeginn hat gezeigt, dass Adult- onset-Patienten am schlechtesten abschnitten. Bei den visuell evozierten Potentialen zeigten Early-onset-Patienten zudem ein abweichendes Muster.

Mehr zum Thema

Neues Wirkprinzip

Muskarin-Agonist lindert Schizophrenie

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen