Vorteile für Risperidon in Depotform

BERLIN (gvg). Patienten mit Schizophrenie können von einer Umstellung auf die Depotformulierung von Risperidon profitieren. In einem Schizophrenie-Register zeigt sich sogar eine Verringerung der Hospitalisierungsrate.

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An dem Schizophrenia Treatment Adherence Registry (e-STAR) nahmen in vier Ländern insgesamt etwa 1500 Patienten mit Schizophrenie teil, die von anderen Antipsychotika auf die Depotformulierung von Risperidon (Risperdal® Consta®) umgestellt wurden. Insgesamt zwei Jahre lang wurden prospektiv Daten zu Symptomen und Klinikaufenthalten erfasst.

"Es zeigte sich, dass in allen beteiligten Ländern das soziale Funktionsniveau der Patienten durch den Therapiewechsel signifikant zunahm", sagte Dr. Peter Tonn aus Hamburg. Erfasst wurde das Funktionsniveau mit dem GAF-Score, einer 100-gliedrige Skala. Werte unter 50 zeigen schwerwiegende Störungen an. Im e-STAR-Register stieg der Wert durch den Therapiewechsel von im Mittel 43 bis 47 Punkten auf 53 bis 64 Punkte. Das entspricht einer noch moderaten Einschränkung der sozialen Funktion.

Auch die Aggressivität nahm nach der Umstellung ab, so Tonn auf einer von Janssen-Cilag unterstützten Veranstaltung in Berlin. Waren vorher 9 bis 14 Prozent der Patienten von ihren Ärzten als aggressiv eingestuft worden, lag die Quote sechs Monate nach dem Therapiewechsel in allen Ländern bei unter fünf Prozent.

Das wichtigste Ergebnis des Registers sei allerdings, dass der Therapiewechsel auf Risperidon in der Depotformulierung die Gefahr einer erneuten Klinikeinweisung stark reduzieren konnte. Die Rehospitalisierungsrate sank von im Mittel etwa 1,2 Aufenthalten pro Patient in den zwölf Monaten vor dem Therapiewechsel auf etwa 0,6 im ersten Jahr danach.

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