Schizophrenie

Innere Uhr aus dem Takt

An Schizophrenie erkrankte Menschen nehmen die Zeit viel unregelmäßiger wahr als gesunde.

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MAINZ. Die Wahrnehmung einer Zeitdauer schwankt bei schizophrenen Menschen stärker als bei Gesunden. Zudem sind Patienten mit Schizophrenie weniger präzise bei der Beurteilung zeitlicher Abfolgen. Dies ergab eine Metastudie von Psychologen der Johannes Gutenberg-Universität Mainz (JGU).

Für ihre Studie zogen die Forscher um Studienautor Sven Thönes 68 internationale Veröffentlichungen aus den vergangenen 65 Jahren heran und verglichen die Daten von insgesamt 957 Schizophreniepatienten mit 1060 gesunden Kontrollpersonen (Clin Psy Rev 2017; 54: 44–64).

Ihre Analyse ergab, dass die innere Uhr bei Patienten mit Schizophrenie nicht unbedingt schneller oder langsamer tickt, sondern dass sie nicht konstant tickt. Sollte etwa die Dauer der Präsentation eines Quadrats, das jeweils für eine Sekunde auf dem Bildschirm erscheint, 20-mal nacheinander geschätzt werden, dann wiesen die Schätzungen der Schizophreniepatienten wesentlich größere Schwankungen auf als die der Kontrollgruppe. Der Durchschnittswert – also die mittlere Schätzung in Sekunden – war jedoch bei beiden Gruppen gleich groß. Der Rhythmus der Zeitwahrnehmung sei bei Schizophrenie-Patienten ungleichmäßig, so Thönes in einer Mitteilung der JGU. (eb)

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