Die Kinder von rauchenden Eltern schnarchen häufig

BERN (ikr). Eltern, die in Anwesenheit ihrer Kinder auf das Rauchen verzichten, schützen diese dadurch nicht nur vor Asthma. Nach neuen Studiendaten lässt sich so auch das Risiko für Schnarchen verringern. Möglicherweise gilt das auch für daraus resultierende Beeinträchtigungen wie Verhaltensstörungen.

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In der Studie wurden die Eltern von 6811 Kindern im Alter zwischen einem Jahr und vier Jahren nach Schnarchen beim Kind und ihren Rauchgewohnheiten gefragt (Eur Respir J 31, 2008, 326). Nahezu 60 Prozent der Kinder hatten innerhalb der letzten zwölf Monate vor der Befragung geschnarcht, davon knapp acht Prozent fast jede Nacht. Insgesamt hatte ein Prozent der Schnarcher zusätzlich Schlafstörungen sowie elf Prozent der ständigen Schnarcher.

Deutlich erhöht, und zwar um 46 Prozent,war das Risiko für ständiges Schnarchen bei Kindern mit einem rauchenden Elternteil im Vergleich zu Kindern aus Nichtraucherfamilien. Rauchten beide Eltern, war das Risiko sogar verdoppelt.

Die absoluten Zahlen: Neun Prozent der Kinder, bei denen ein Elternteil rauchte, waren ständige Schnarcher sowie 13 Prozent der Kinder, bei denen beide Elternteile rauchten. Dagegen gehörten nur knapp sieben Prozent der Kinder mit nicht rauchenden Eltern zur Gruppe der Dauerschnarcher.

Weitere Risikofaktoren für das Schnarchen bei Kindern sind ein verkehrsreicher Wohnort sowie Atemwegssymptome aufgrund von Allergien oder Infektionen. Nach Angaben der Forscher um Dr. Claudia Kühni aus Bern ist das Schnarchen bei einem Drittel der Kinder auf vermeidbare Risikofaktoren zurückzuführen. Ständiges Schnarchen sei auch für Kinder riskant. Es könne dadurch zu Verhaltenstörungen, kardiovaskulären Komplikationen und Wachstumsstörungen kommen.

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