Mit einem Aktionsprogramm will Berlin das Nichtrauchen fördern

BERLIN (ami). Unter dem Motto "Berlin qualmfrei" fiel gestern der Startschuß zu einem dreijährigen, stadtweiten Aktionsprogramm für das Nichtrauchen.

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Mit dem Programm will die Berliner Senatsverwaltung für Gesundheit, Soziales und Verbraucherschutz in Kooperation mit den Bezirken und der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Sport Aktionen und Kampagnen zum Nichtrauchen bündeln.

"Das Aktionsprogramm ist der Versuch, viele Einzelinitiativen zusammenzuführen und Bündnisse für das Nichtrauchen zu schaffen", sagte Gesundheitssenatorin Dr. Heidi Knake-Werner. Als Bündnispartner wurden auch die Ärztekammer und die Kassenärztliche Vereinigung Berlin angefragt.

Ein Projekt-Beispiel: Im Bezirk Zehlendorf-Steglitz wurden Rauchfrei-Sterne an Krankenhäuser vergeben. "Fünf Sterne erhielt keines. Drei von zehn Häusern haben vier Sterne bekommen, aber auch bei den anderen war zu sehen, daß sie sich auf den Weg gemacht haben", so die Gesundheitsstadträtin des Bezirks, Anke Otto. Der Bezirk hat auch eine Broschüre aufgelegt, die rauchfreie Lokale auflistet. Solche Aktionen könnten künftig berlinweit stattfinden.

Knake-Werner betonte, es sei an der Zeit, erneut deutlich zu machen, daß die Stadt dem Qualm etwas entgegensetze. Jeder vierte Berliner sei Raucher. Besonders besorgniserregend seien die Quote der Raucher unter Jugendlichen und das stetig sinkende Einstiegsalter. Ergebnissen einer europäischen Schülerstudie zufolge rauchten 2003 mehr als 30 Prozent der 15- bis 16jährigen Schüler in Berlin täglich, 4,1 Prozent nach Angaben der Senatsjugendverwaltung sogar mehr als 20 Zigaretten am Tag.

Mit dem Programm verstärkt Berlin seine Aktivitäten zum Nichtraucherschutz. Erst im Juni hatte das Berliner Abgeordnetenhaus ein Rauchverbot für alle Berliner Schulen beschlossen. Das Aktionsprogramm finanziert sich aus Spenden. Zu den Förderern zählen die Techniker Krankenkasse Berlin und die Betriebskrankenkassen. Als erste große Aktion findet bis Ende November ein Videowettbewerb statt, der mit 10 000 Euro dotiert ist.

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