Psychologie

Beim Shoppen machen wir große Augen

Nicht nur Kinder machen in der Vorweihnachtszeit "große Augen" beim Einkaufen. Einer Studie zufolge reagieren Impulskäufer mit einer Vergrößerung der Pupillen auf Einkaufssituationen.

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Das will ich haben! Nicht nur Kinder bekommen beim Weihnachtseinkauf wortwörtlich große Augen.

Das will ich haben! Nicht nur Kinder bekommen beim Weihnachtseinkauf wortwörtlich große Augen.

© farbkombinat/fotolia.com

WIEN. Was passiert, wenn Menschen einkaufen gehen? Die physiologischen Reaktionen in Einkaufssituationen, haben Psychologen von der Universität Wien untersucht (PLOS ONE 2014; online 9. Dezember ).

Demnach ist der Ausdruck "große Augen machen" beim Einkaufen wörtlich zu nehmen, denn die freudige Erregung und das Verlangen nach etwas führen zu physiologischer Erregung, und damit weiten sich die Pupillen.

Reaktion auf interessante Produkte

Prinzipiell reagieren die meisten Konsumenten nur auf ausgewählte und für sie besonders interessante Produkte auf diese Art und Weise.

Die Vermutung liegt nahe, dass bei Konsumenten mit einer starken Neigung zu Impulskäufen diese eigentlich sehr spezifische Reaktion auf Einkaufssituationen auch im Allgemeinen zutrifft, so eine Mitteilung der Universität Wien.

In ihrer aktuellen Studie fanden die Forscher Belege für eine verstärkte physiologische Reaktion von impulsiven Konsumenten auf Einkaufssituationen. Die Studienteilnehmer sollten Bilder von unterschiedlichen Situationen betrachten.

Währenddessen wurde mit technischen Hilfsmitteln die Größe der Pupille gemessen. Die Ergebnisse zeigten, dass sich Pupillen von impulsiven Konsumenten bei der Betrachtung von Einkaufssituationen stärker weiten.

Bei der Betrachtung von Situationen, die nichts mit Einkaufen zu tun haben, blieb diese physiologische Reaktion aus.

Dabei spielte die Art der Einkaufssituation keine Rolle.

Egal ob Shopping-Mall oder Supermarkt

Es war egal, ob es sich um erlebnisorientierte Situationen, wie eine beeindruckende Shopping-Mall, handelte oder um ein schlichtes Supermarktregal mit Lebensmitteln; impulsive KonsumentInnen wurden in beiden Fällen in einen Zustand innerer Erregung versetzt und bekamen "große Augen".

Bisher ging man davon aus, dass impulsives Einkaufen mit freudiger Erregung in Verbindung zu bringen ist.

Die Ergebnisse der Forschungsgruppe sprechen dafür, dass alleine eine Situation, die mit Einkaufen in Verbindung steht, Erregung hervorruft. Diese innere Erregung könnte ein treibender Faktor für Impulskäufe sein. (eb)

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