Mit fixer Kombination hält die Schmerzlinderung sechs Stunden an

FRANKFURT/Main (hbr). In der ersten Stufe der Schmerztherapie nach dem WHO-Schema sollten Nicht-Opioid-Analgetika nicht bis zur Höchstdosis ausgereizt werden, um unerwünschte Effekte zu vermeiden. Besser sei der frühzeitige Wechsel zu einer Kombination mit einem schwach wirksamen Opioid, rät Professor Karl-Uwe Petersen aus Aachen.

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Zum Beispiel hat sich die Fix-Kombination aus Tramadol und Paracetamol (Zaldiar®) als günstig erwiesen, wie Petersen auf dem Deutschen Schmerztag in Frankfurt am Main berichtet hat. Die Wirksamkeit dieser Kombination sei jetzt auch in einer neuen Untersuchung belegt worden.

An der Studie teilgenommen haben mehr als 320 Patienten, die seit über einem Jahr an einer schmerzhaften Knie-Arthrose litten. Trotz einer mindestens zweiwöchigen Therapie mit einem Coxib klagten sie immer noch über zumindest moderate Schmerzen.

112 Patienten erhielten daraufhin zusätzlich 13 Wochen lang das Kombinationspräparat - es war ihnen erlaubt, die Dosis nach Bedarf zu erhöhen - und 115 Patienten zusätzlich Placebo. Ergebnis: Im Mittel nahmen die Patienten 154 mg Tramadol und 1332 mg Paracetamol täglich ein. Das entspricht etwa vier Tabletten und damit der Hälfte der maximal erlaubten Tagesdosis von 300 und 2600 mg. Insgesamt gingen bei diesen Patienten die Schmerzen signifikant stärker zurück als bei denen der Placebo-Gruppe.

Der Vorteil der Kombination sei, daß die einzelnen Substanzen synergistisch wirkten, erklärte Petersen bei der Veranstaltung von Grünenthal. So hat Paracetamol einen frühen Wirkgipfel. Bereits 20 Minuten nach der Einnahme setzt die Schmerzlinderung ein.

Die Wirkung des schwachen Opioids Tramadol tritt zwar langsamer ein, hält aber etwa sechs Stunden an. Mit der Fix-Kombination könne also sowohl ein rascher Wirkungseintritt als auch eine anhaltende Wirkung über mehrere Stunden erzielt werden. Dabei komme man mit geringeren Dosierungen aus als mit den Einzelsubstanzen.

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