Cox-2-Hemmer ist nicht gleich Cox-2-Hemmer

NEW YORK CITY (Rö). Im Zusammenhang mit den Diskussionen um Cox-2-Hemmer, die nach der Rücknahme des Schmerzmittels Vioxx® (Rofecoxib) entstanden sind, hat das US-amerikanische Unternehmen Pfizer in New York City erneut darauf hingewiesen, daß die unterschiedlichen Coxibe auch unterschiedliche Medikamente sind.

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Nach Angaben von Pfizer gibt es zum Beispiel keine Hinweise darauf, daß bei Celecoxib ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko besteht. Die Sicherheit der Substanz sei in vielen Studien gut dokumentiert. "Alle Cox-2-Hemmer haben eine unterschiedliche Struktur, und wir erwarten nicht, daß sie das gleiche Profil unerwünschter Wirkungen haben", sagte Dr. Joe Feczko, Leiter der Forschung von Pfizer. Zu den Schlüssel-Studien zu Celecoxib gehören:

  • eine prospektive Langzeitstudie, die belegt, daß sich bei der Therapie mit zwei- bis vierfach so hohen Dosen wie bei Arthritis und Schmerz üblich, keine erhöhte Rate kardiovaskulärer Ereignisse im Vergleich zu nicht-spezifischen NSAR ergibt,
  • eine retrospektive Studie mit über 54 000 älteren Patienten, die in "Circulation" veröffentlicht ist. Auch sie zeigt, daß der Cox-2-Hemmer nicht mit einer höheren Herzinfarktrate assoziiert ist als andere Medikationen,
  • eine große Studie der US-Arzneimittelbehörde FDA mit 1,4 Millionen Patienten. Sie hat ebenfalls bei den Patienten, die Celecoxib genommen hatten, keine erhöhte Rate kardiovaskulärer Ereignisse ergeben.

In drei noch laufenden großen, Placebo-kontrollierten Studien mit 6000 Patienten gibt es ebenfalls keine Hinweise auf ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko bei Celecoxib. In zwei dieser Studien wird geprüft, ob der Wirkstoff das Wiederauftreten von Darmpolypen bei Patienten verhindert. Die eine Studie wird vom US-Krebsinstitut, die andere von Pfizer geleitet. 4000 Patienten nehmen an ihnen teil. Viele von ihnen werden bereits seit vier Jahren behandelt.

In der dritten Studie wird geprüft, ob der Cox-2-Hemmer der Alzheimerschen Erkrankung vorbeugt oder ihren Verlauf bremst. An dieser US-Studie der National Institutes of Health, die seit drei Jahren läuft, nehmen bis jetzt 2400 Patienten teil.

In Deutschland ist Celecoxib als Celebrex® auf dem Markt. Indikation ist die Behandlung von Patienten mit Symptomen bei Reizzuständen degenerativer Gelenkerkrankungen oder chronischer Polyarthritis.

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