Schmerzkonferenz: Versorgungsnetz entsteht im Norden

RENDSBURG (di). Mehrere Krankenkassen in Schleswig-Holstein beginnen mit dem Aufbau eines Netzes von Schmerzkonferenzen. Als erster Arzt trat der niedergelassene Neurochirurg Dr. Jochen Leifeld aus Rendsburg der Vereinbarung bei.

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"Im Mittelpunkt der Schmerzkonferenzen steht immer der einzelne Patient mit seiner individuellen und oft langen Leidensgeschichte", sagt Leifeld.

Der Neurochirurg ist der erste Moderator im Land, der eine Schmerzkonferenz nach den Vorgaben eines Integrationsvertrages zwischen der Deutschen Gesellschaft für Schmerztherapie mit der Techniker Kasse, der Gmünder Ersatzkasse und mehreren kleineren Kassen leitet.

Dazu lädt er je nach Bedarf den Hausarzt des Patienten und Kollegen unterschiedlicher Fachrichtungen wie etwa Neurologen, Orthopäden, Anästhesisten oder Psychiater zur Beratung hinzu. Bislang war es üblich, daß sich die Ärzte nacheinander an unterschiedlichen Terminen mit dem Patienten beschäftigten. Auch die aktive Mitwirkung des Patienten ist gewünscht. Er dokumentiert seine Beschwerden in einem Schmerztagebuch.

Die TK erwartet, daß die Konferenzen dazu beitragen, die Lebensqualität der Betroffenen entscheidend zu verbessern. Die Kasse hofft, daß sich weitere Ärzte zu Moderatoren schulen lassen und damit weitere Schmerzkonferenzen im Norden etabliert werden können.

Zwischen Nord- und Ostsee leiden nach TK-Angaben mehr als 50 000 Menschen unter langandauernden und wiederkehrenden Schmerzen. Der Moderator ist bei den Schmerzkonferenzen keinem Budget unterworfen und erhält je Fall 70 Euro. Jeder hinzugezogene Arzt bekommt 45 Euro.

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