Oxycodon ist effektiv beim Wurzelsyndrom

BERLIN (ugr). Patienten mit schwerem zervikalem, thorakalem oder lumbalem Wurzelkompressionssyndrom profitieren besonders von einer oralen Behandlung mit retardiertem Oxycodon. Sie sind häufiger in der Lage, an Physiotherapie teilzunehmen als Patienten mit anderer Medikation. Außerdem werden ihre Schmerzen schneller gelindert.

Veröffentlicht:

Dies belegen die Ergebnisse einer Beobachtungsstudie mit 98 Patienten, die Dr. Theodoros Theodoridis von der Universitätsklinik Bochum beim gemeinsamen Kongreß der Unfallchirurgen und Orthopäden in Berlin vorgestellt hat.

Die Patienten hatten außer einer stationären orthopädischen Behandlung Oxycodon in einer durchschnittlichen Tagesdosis von 30mg, andere Schmerzmittel oder keine Analgetika erhalten. Der Ausgangsschmerz lag bei allen Patienten bei mindestens fünf auf einer Skala bis zehn (stärkster Schmerz), wie Theodorisis bei einem von Mundipharma ausgerichteten Symposium berichtete.

Mit Oxycodon (Oxygesic®) wurde eine signifikante Schmerzreduktion sowohl beim Rücken- als auch beim Nervenwurzelschmerz von über 50 Prozent auf der Schmerzskala erzielt. Mit anderen Stufe-3-Opioiden wurde höchstens ein Rückgang von 31 Prozent, mit anderen Schmerzmitteln bestenfalls einer von 42 Prozent erreicht.

Auch die Teilnahme der Patienten an der orthopädischen Begleittherapie verbesserte sich unter Oxycodon um 46 Prozent. Auf einer Skala zwischen 1 (vollständige Teilnahme) und 5 (keine Teilnahme) erreichte der Wirkstoff mit einem Durchschnittswert von 1,9 das beste Ergebnis aller geprüften Präparate.

Theodorisis plädierte zudem für einen raschen Therapieeinstieg, um Schmerzen schnell zu lindern und so die Lebensqualität der Patienten zu verbessern und eine Chronifizierung zu vermeiden. Möglicherweise könnten dadurch auch invasive, kostenintensive Maßnahmen vermieden werden.

Durch die anfänglich schnelle Freisetzung und Resorption trete etwa bei Oxycodon die Wirkung bereits innerhalb der ersten Stunde ein. Die Retardierung verzögert anschließend die weitere Freisetzung, so daß ein konstanter Blutspiegel über zwölf Stunden gewährleistet ist.

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Schmerzintensität, Häufigkeit und Dauer untersucht

Regelmäßiges Kaffeetrinken nicht mit Migräne assoziiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen