Cox-2-Hemmer punktet bei akutem Schmerz

RAHWAY (ner). Bei akuten Schmerzen ist der Cox-2-Hemmer Etoricoxib offenbar der Behandlung mit Opioid-Paracetamol-Kombinationen überlegen. Der Effekt der 120-mg-Dosierung hält nach einer Zahnextraktion 24 Stunden an.

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302 junge Männer und Frauen hatten sich im Dentalzentrum in Austin im US-Staat Texas mindestens zwei Molaren ziehen lassen. Mindestens einer davon mußte zudem komplett im Kiefer gelegen sein, so ein Einschlußkriterium von Studienleiterin Dr. Alise Reicin von den Merck-Forschungslaboratorien in Rahway, New Jersey.

    120-mg-Dosis wirkt auch nach 24 Stunden.
   

Die Patienten hatten nach dem Eingriff doppelblind und randomisiert Placebo, 120 mg Etoricoxib (in Deutschland Arcoxia®), Oxycodon-Paracetamol (10 mg / 650 mg) oder Codein-Paracetamol (60 mg / 600 mg) erhalten. Die Schmerzintensität und der analgetische Effekt wurden 24 Stunden lang von den Patienten auf Skalen dokumentiert (Current Medical Research and Opinions 21, 2005, 141).

Wie erwartet, waren alle analgetischen Regimes der Placebo-Medikation überlegen. Die Prüfmedikation erwies sich im Gesamtscore den beiden Kombinationsbehandlungen als überlegen, berichtet Reicin. Dies sei vor allem auf die länger als 24 Stunden anhaltende schmerzlindernde Wirkung von Etoricoxib zurückzuführen.

Unter Oxycodon-Paracetamol brauchten die Patienten nach durchschnittlich fünf Stunden ihre Bedarfsmedikation (Hydrocodon 5 mg/Paracetamol 500 mg), mit Codein-Paracetamol bereits nach drei Stunden. Dafür war der Wirkungseintritt der Kombinationen innerhalb von weniger als einer halben Stunde schneller als mit dem Cox-2-Hemmer (40 Minuten).

Unerwünschte Wirkungen waren bei Behandlung mit dem Cox-2-Hemmer seltener als in den anderen Therapie-Gruppen, insbesondere trat signifikant seltener Übelkeit auf. Jeweils drei Viertel der Patienten unter Etoricoxib und unter Oxycodon-Paracetamol bewerteten ihre Medikation als gut bis ausgezeichnet. Diese Bewertung gaben 46 Prozent der Patienten aus der Codein-Paracetamol-Gruppe und 12 Prozent aus der Placebo-Gruppe ab.

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