Schmerztherapie sollte an den Bio-Rhythmus angepasst sein

FRANKFURT AM MAIN (eim). Schmerzen unterliegen bekanntlich zirkadianen Schwankungen. Bei multimorbiden Schmerzpatienten ist es wichtig, die Therapie an diesen Schmerz-Bio-Rhythmus anzupassen.

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Patienten empfinden Schmerzen tagsüber anders als in der Nacht. Deshalb bräuchten sie eine Analgesie, die individuell auf den Schmerzrhythmus abgestimmt ist. Darauf hat Dr. Uwe Junker beim Deutschen Schmerztag in Frankfurt am Main hingewiesen. 78 Prozent der verordneten starken Opioide macht transdermales Fentanyl aus.

Bei dieser Applikationsform ist der Plasmaspiegel Tag und Nacht konstant. Das entspreche oft nicht den tatsächlichen Bedürfnissen von Schmerzpatienten, so Junker auf einer von Mundipharma unterstützten Veranstaltung. Bei der Therapie mit einem Pflaster sei die Dosis nachts oft zu hoch.

Tagsüber jedoch benötigten die Schmerzpatienten signifikant häufiger eine zusätzliche Bedarfsanalgesie als Patienten, die mit einem modernen oralen Retardopioid wie Hydromorphon behandelt würden

Eine flexible Schmerztherapie sei die zweimalige Einnahme eines oralen retardierten Basisopioids, eventuell in unterschiedlicher Dosis. Bei Durchbruchschmerzen sei die Kombination mit einer schnell freisetzenden möglichst wirkstoffgleichen Galenik eine Option.

Junker empfiehlt bei Tumorpatienten retardiertes und schnell wirkendes Hydromorphon als Opioid der ersten Wahl. Ist etwa bei Knochenmetastasen eine stärkere antiphlogistische Komponente erforderlich, könne es mit COX-2-Hemmern kombiniert werden. Bei neuropathischen Schmerzen seien Substanzen vom Typ Pregabalin geeignet.

Was Schmerzpatienten brauchen, seien die richtigen Analgetika und Koanalgetika in der richtigen Dosierung, zur richtigen Zeit, so Junker. Diese Therapie müsse eingebettet sein in das richtige Gesamtkonzept, und sie müsse den Patienten verständlich vermittelt werden.

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