Fentanyl-Stick zähmt Durchbruchschmerzen

BERLIN (ner). Durchbruchschmerzen bei chronischen Schmerzpatienten sollten mit möglichst kurz wirksamen Opioiden bekämpft werden. Eine effektive Option sind etwa oral-transmukosale Anwendungen von Fentanyl.

Veröffentlicht:

So benötige zum Beispiel Morphin 30 bis 40 Minuten bis zum Wirkeintritt, und der Effekt halte etwa vier Stunden an, so Dr. John Zepetella aus London beim Deutschen Schmerzkongress. Patienten mit Schmerzepisoden heftigster Intensität benötigten jedoch eine sehr rasche und kurz wirkende Schmerzlinderung, wie sie etwa mit dem Fentanylcitrat-Stick Actiq® erreicht werden kann. Denn Durchbruchschmerzen beginnen bekanntlich sehr plötzlich und halten im Schnitt eine halbe Stunde an.

Zepetella berichtete über eine Multicenterstudie mit 43 Patienten mit Schmerzen, die nicht auf einen Tumor zurückgingen. Trotz guter Basiseinstellung auf retardierte Opioide hatten die Patienten im Mittel sechsmal täglich Durchbruchschmerzen einer Intensität von 9 auf einer 10-stufigen Skala (10 bedeutet stärkster Schmerz).

Ihre ursprüngliche Bedarfsmedikation begann im Schnitt erst nach 40 Minuten zu wirken und erreichte im Mittel nach einer Stunde das Wirkmaximum. Die Umstellung auf transmukosales Fentanylcitrat (200 bis 1600 µg) bewirkte bei Durchbruchschmerzen einen Wirkeintritt innerhalb von 15 Minuten, die maximale Schmerzlinderung wurde nach 30 Minuten erreicht (Pain Medicine 8, 2007, 281).

Dies wirkte sich auch auf die Lebensqualität aus. 93 Prozent der Studienteilnehmer berichteten über ein besseres Aktivitätsniveau und höhere Arbeitsfähigkeit. Mehr als 80 Prozent der Patienten gaben mehr Lebensfreude und verbesserten Nachtschlaf an, so Zepetella bei einem vom Unternehmen Cephalon unterstützten Symposium. Unerwünschte Wirkungen waren insgesamt selten, traten aber im Vergleich zur vorherigen Bedarfsmedikation signifikant weniger auf (1,8 Prozent versus 0,7 Prozent).

Mehr zum Thema

„ÄrzteTag“-Podcast

Was steckt hinter dem Alice-im-Wunderland-Syndrom, Dr. Jürgens?

Schmerzintensität, Häufigkeit und Dauer untersucht

Regelmäßiges Kaffeetrinken nicht mit Migräne assoziiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Umstellung auf Living Guideline

S3-Leitlinie zu Pankreaskrebs aktualisiert

Lesetipps
Gefangen in der Gedankenspirale: Personen mit Depressionen und übertriebenen Ängsten profitieren von Entropie-steigernden Wirkstoffen wie Psychedelika.

© Jacqueline Weber / stock.adobe.com

Jahrestagung Amerikanische Neurologen

Eine Frage der Entropie: Wie Psychedelika bei Depressionen wirken

Gesundheitsminister Lauterbach hat angekündigt, den Entwurf für die Klinikreform am 8. Mai im Kabinett beraten lassen zu wollen. 

© picture alliance / Geisler-Fotopress

Großes Reformpuzzle

So will Lauterbach den Krankenhaus-Sektor umbauen