Stoff aus Italien dämpft chronische Schmerzen

Mit dem körpereigenen Molekül Palmitoylethanolamide zeichnet sich für Patienten mit chronischen Schmerzen eine neue - gut verträgliche - Therapieoption ab.

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WITTEN/HERDECKE (eb). Auf einem Kongress in Italien wurde jetzt ein neuer Wirkstoff zur Behandlung von Patienten mit chronischen Schmerzen vorgestellt.

Dabei handelt es sich um Palmitoylethanolamide (angeboten als Normast), das seit Kurzem auch in Deutschland erstmals als Nahrungsmittel für medizinische Zwecke unter ärztlicher Betreuung eingesetzt werden darf, teilt die Universität Witten/Herdecke in einer Pressemitteilung mit.

"Wir versprechen uns sehr viel von dem Wirkstoff", wird Professor Jan M. Keppel Hesselink vom Lehrstuhl für Pharmakologie und Toxikologie an der Universität Witten/Herdecke in der Mitteilung zitiert.

Körpereigenes Molekül

In klinischen Versuchen an mehr als 2000 Patienten habe sich herausgestellt, dass die Substanz sehr stark schmerzlindernd und entzündungshemmend wirkt und dabei keinerlei problematische Nebenwirkungen hervorruft.

Bei dem Wirkstoff handelt es sich um ein natürliches Produkt und körpereigenes Molekül, das nicht, wie herkömmliche Mittel, den Schmerz über die Nervenzellen unterdrückt, sondern direkt über die so genannten Gliazellen und Mastzellen wirkt. Das sei ein komplett anderer Ansatz, wird der Pharmakologe zitiert.

Das neue Konzept hat Hesselink auf dem Anästhesiologischen Kongress der Italienischen Anästhesiologen und Schmerzärzte in Perugia vorgestellt, heißt es in der Mitteilung.

Normast sei in Italien, Spanien und den Niederlanden bereits bei mehr als 800.000 Patienten eingesetzt worden. In einer neuen Studie, an der 636 Patienten mit Ischias- und Rückenschmerzen teilnahmen, habe sich die Wirksamkeit bestätigt.

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