Neurologie

Ein Hirnareal für haptische Reize und Temperatur

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BERLIN. Diejenige Gehirnregion, die Informationen über haptische Reize verarbeitet, ist auch für die Wahrnehmung feiner Temperaturunterschieden zuständig: der primäre somatosensorische Cortex. So werde eine einheitliche Wahrnehmung eines Objekts produziert, teilt die Charité Universitätsmedizin Berlin mit.

Für die Studie wurden sowohl Einzelzellableitungen genutzt, mit denen sich die elektrische Aktivität einer einzelnen Nervenzelle per Elektrode bestimmen lässt, als auch das optische Verfahren des Intrinsic Optical Imaging, bei dem Kameras den lokalen Blutfluss als Maß für die Aktivität vieler Nervenzellen aufnehmen (Nature Neuroscience 2014; 17 (11): 1560-6).

Zunächst zeigten die Forscher in Verhaltensexperimenten, dass Mäuse Temperaturen in gleichem Maß unterscheiden wie Menschen. Dann fanden sie, dass das Hirnareal für die Verarbeitung von Berührungen auch Temperaturen registriert.

Weiterhin belegten sie, dass Nervenzellen der Haut, die bislang als Schmerzrezeptoren angesehen wurden, auch Informationen über nicht schmerzhafte Temperaturreize weiterleiten.

Das leiste einen Beitrag zum Verständnis übermäßiger Schmerzempfindlichkeit, die mit vielen neurologischen Störungen einhergeht, so die Mitteilung. Schließlich wiesen die Forscher nach, dass Mäuse, deren Hautnervenzellen ein bestimmtes Rezeptorprotein fehlte, keine Abkühlung wahrnahmen. (eb)

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