Barmer Arztreport 2017

Ursachen bereiten Kopfweh

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Ein Kommentar von Wolfgang van den Bergh

Führt Leistungsdruck in Schule, Studium und Beruf dazu, dass immer mehr junger Menschen Kopfschmerzen haben? Der Barmer Arztreport 2017 legt diese Vermutung nahe. Klare Belege dafür gibt es aber nicht. Auffällig ist, dass der Anteil der Kopfschmerzdiagnosen bei 18- bis 27-Jährigen zwischen 2005 und 2015 um 42 Prozent gestiegen ist. Über alle Altersgruppen lag der Anstieg bei 12,4 Prozent.

Besorgniserregend ist in diesem Kontext, dass nach Angaben der Barmer die Zahl der Migräne-Patienten in der Gruppe der jungen Erwachsenen deutlich zugenommen hat. Dies korreliert mit den Verordnungszahlen in der Substanzgruppe der Triptane. Hier stiegen die Verordnungen im genannten Zeitraum um fast 60 Prozent. Zum Vergleich: In allen übrigen Altersgruppen lag der Anstieg bei knapp zehn Prozent.

Die Barmer fordert bessere Präventionskonzepte. Ein bisschen Sport, ein paar Entspannungsübungen, eine gesunde Lebenführung und schon sind die Kopfschmerzen weg? Das wäre wohl zu simpel. Präventionskonzepte taugen nur etwas, wenn mehr über die Ursachen und die Gründe für diese Entwicklung bekannt ist. Der Barmer Arztreport ist wieder einmal ein Beleg dafür, wie sehr Versorgungsforschung im Trüben fischen kann. Hier sollte dringend nachgebessert werden.

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