Neuralgien

Nervenschmerzen wirksam und dosiert behandeln

Veröffentlicht:

ZÜRICH. Für Betroffene mit Trigeminusneuralgie gibt es Hoffnung – mit einem neuen Wirkstoff können die Schmerzen auf ein erträgliches Niveau gesenkt werden. Dies zeigen Resultate einerinternationalen Phase-II- Studie unter Beteiligung des Zentrums für Zahnmedizin der Universität Zürich (The Lancet Neurology 2017; online 16. Februar). Schmerzsignale erreichen das Hirn über Aktivierung von Natriumkanälen, die in der Membran von Nervenzellen eingelagert sind. Der Natriumkanal "1.7" kommt häufig bei schmerzleitenden Nerven vor und ist umso aktiver, je stärker die Schmerzen sind. Eine Blockade dieses Natriumkanals – etwa mittels einer Lokalanästhesie – könnte den Schmerz stoppen. Doch da der Nervenschaden bei der Trigeminusneuralgie an der Schädelbasis vermutet wird, kann er nicht mit einer lokalen Injektion therapiert werden, sondern erfordert eine medikamentöse Behandlung.

Das in der Studie getestete Medikament mit dem Wirkstoff "BIIB074" hemmt den Natriumkanal "1.7" – und zwar in Abhängigkeit von dessen Aktivitätszustand: Je aktiver dieser Natriumkanal ist, desto stärker wird er durch "BIIB074" gehemmt. Im Gegensatz blockierten die bisher verwendeten Wirkstoffe den Natriumkanal "1.7" unabhängig von der Nervenaktivität, was mit belastenden Nebenwirkungen einherging. (eb)

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Ambulantisierung

90 zusätzliche OPS-Codes für Hybrid-DRG vereinbart

Lesetipps
Der Patient wird auf eine C287Y-Mutation im HFE-Gen untersucht. Das Ergebnis, eine homozygote Mutation, bestätigt die Verdachtsdiagnose: Der Patient leidet an einer Hämochromatose.

© hh5800 / Getty Images / iStock

Häufige Erbkrankheit übersehen

Bei dieser „rheumatoiden Arthritis“ mussten DMARD versagen