Mit Pestwurz, Q 10 und Pyridoxin gute Erfahrungen bei Migräne-Patienten

KÖLN (gwa). Pestwurz-Extrakt, Q 10 und Pyridoxin sind Optionen für Patienten mit Migräne. Professor Matthias Stohrer aus Göppingen macht damit seit Jahren gute Erfahrungen in seiner Praxis, sowohl was den Erfolg der Therapien als auch die Akzeptanz dieser IGeL-Angebote betrifft.

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Beim IGeL-Kongreß in Köln gab Stohrer in einem Seminar seine Erfahrungen mit Substanzen weiter, die er zur Sekundär-Prophylaxe bei Migräne verordnet, sowie Tips zur Dosierung. Der Einsatz solcher Präparate ist offensichtlich noch nicht weit verbreitet. Ein Beispiel ist Pestwurz-Extrakt. Nur ein Drittel der anwesenden Kollegen hob die Hand, als Stohrer nach Erfahrungen mit diesem Phytotherapeutikum fragte.

Stohrer gibt bei einer sechsmonatigen Prophylaxe Erwachsenen im ersten Behandlungsmonat täglich zweimal 75 mg Petadolex® und reduziert ab zweiten Monat auf täglich zweimal 50 mg. Für Kinder zwischen sechs und neuen Jahren empfiehlt er täglich zweimal 25 mg, ab zehn zweimal 50 mg. "Gute Ergebnisse sehe ich bei zwei von drei Patienten."

Mit Q 10 als Prophylaktikum hat praktisch keiner der Kollegen im Seminar Erfahrungen. Stohrer benutzt das Q-10-Präparat Sanomit®, das sich durch eine hohe Resorption auszeichne. Erwachsenen verordnet er dreimal täglich 50 bis 100 mg (dreimal 20 bis 40 Tropfen). Bei Kindern wird nach Körpergewicht dosiert: 5 bis 10 mg pro Kilogramm Körpergewicht. "Unter Dauertherapie haben viele Patienten keine Migräne mehr."

Pyridoxin (Vitamin B6) empfiehlt Stohrer bei perimenstrueller Migräne. Er verordnet zum Beispiel 100 mg Vitamin B6-Hevert® zweimal täglich, beginnend etwa drei Tage vor bis drei Tage nach der Menstruation. Das Präparat wirke nicht nur gegen Kopfschmerzen, sondern auch gegen perimenstruelle Symptome wie Spannungsgefühl.

Abgerechnet wird das Beratungsgespräch für diese IGeL-Angebote mit GOÄ-Ziffer 3 (2,3facher Satz).

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