Hinweise, daß Bakterientoxin bei Migräne hilft

HAMBURG (nie). Der Wirkstoff Botulinumtoxin Typ A (Botox®), der in den vergangenen 15 Jahren für 20 verschiedene Indikationen zugelassen wurde, kann bei Migränepatienten die Kopfschmerzhäufigkeit und Kopfschmerzintensität deutlich verringern. Darauf deuten Daten einer Phase-II-Studie.

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Die Studie hat Dr. Ulrich Tiesler vom Unternehmen Pharm-Allergan jetzt auf einer Veranstaltung des Unternehmens in Hamburg vorgestellt. 355 Patienten mit täglichem, chronischem Kopfschmerz erhielten das Bakterientoxin oder Placebo.

Die Injektionen erfolgten an verschiedenen Stellen in die Stirn und in den Nacken. Als primärer Endpunkt wurden kopfschmerzfreie Tage, als sekundärer Endpunkt die Reduktion der Kopfschmerztage um 50 Prozent festgelegt.

Bei dem sekundären Endpunkt hoben sich die Patienten mit dem Toxin deutlich von den Placebo-Patienten ab, berichtete Tiesler weiter. Beim primären Endpunkt seien die Unterschiede dagegen nicht so deutlich gewesen.

Patienten mit Botulinumtoxin nahmen jedoch weniger schmerzlindernde Medikamente ein als Patienten mit Placebo. Die dreimalige Behandlung mit einer Dosis von 260 Einheiten sei gut von den Patienten vertragen worden.

Um die Wirkung von Botulinumtoxin A bei Patienten mit Migräne noch besser zu erforschen, soll sich nun eine Phase-III-Studie anschließen, sagte Tiesler.

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