Migräne-Patienten profitieren von frühem Therapiebeginn

PARIS (mar). Eine Frühtherapie mit einem Triptan bei Migräne-Attacken ist deutlich besser wirksam als eine später begonnene Therapie. Mit fast 50 Prozent sind dadurch doppelt so viele Patienten schmerzfrei wie bei späterem Therapiebeginn. Außerdem: Die Attackendauer ist kürzer, und Wiederkehr-Schmerzen sind seltener.

Veröffentlicht:

Das wurde nun in der "Act-when-Mild"-Studie mit Almotriptan nachgewiesen. In der Studie wurde geprüft, wann die Therapie mit 12,5 mg Almotriptan (Almogran®®) wirksamer ist: Wenn das Präparat innerhalb der ersten 60 Minuten nach Einsetzen der Kopfschmerzen eingenommen wird oder zu einem Zeitpunkt, zu dem die Symptome schon stärker oder stark ausgeprägt sind. Zu beiden Verumgruppen gab es jeweils eine Placebogruppe.

Bei einem frühen Therapiestart sind mehr Patienten nach zwei Stunden und auch über 24 Stunden schmerzfrei. Die Attackendauer wird signifikant verkürzt, und die Patienten benötigen weniger zusätzliche Akutmedikation (rescue medication). Zudem können die Betroffenen früher ihre gewohnten Tätigkeiten wieder aufnehmen. Das berichtete der Neurologe Professor Peter J. Goadsby aus London beim 7. Annual Migraine Meeting in Paris auf einem Poster.

Die Ergebnisse nach der Intention-to-Treat-Analyse: Schmerzfrei nach zwei Stunden (primärer Endpunkt) waren mit der frühen Almotriptan-Therapie 49 Prozent (Placebo: 25 Prozent). Mit dem späteren Therapiebeginn waren es 40 Prozent der Patienten (Placebo: 15 Prozent). Auch blieben während der folgenden 24 Stunden mehr Patienten nach früher Einnahme schmerzfrei, nämlich im Mittel 46 Prozent im Vergleich zu 31 Prozent bei später Einnahme. Mit der Frühtherapie waren die Attacken zudem signifikant kürzer (im Mittel 4 versus 7,4 Stunden). Durch die frühe Therapie benötigten auch weniger Patienten ein zusätzliches Schmerzmittel (25 versus 34 Prozent).

491 Patienten nahmen an der Studie teil, die seit mindestens einem Jahr an mittelschwerer oder schwerer Migräne litten und die im vorangegangenen Vierteljahr zwei bis sechs Migräneattacken pro Monat hatten. 404 Patienten beendeten die Studie.

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Schmerzintensität, Häufigkeit und Dauer untersucht

Regelmäßiges Kaffeetrinken nicht mit Migräne assoziiert

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Ulrike Elsner

© Rolf Schulten

Interview

vdek-Chefin Elsner: „Es werden munter weiter Lasten auf die GKV verlagert!“