Forschung
Mit Assistenzrobotern Rückenschmerz verhindern
HEIDELBERG. Mithilfe von Assistenzrobotern Schmerzen im Rücken vorzubeugen oder sie zu lindern - das ist das Ziel eines neuen europäischen Forschungsprojekts, an dem Wissenschaftler der Uni Heidelberg beteiligt sind.
Im Rahmen des von der EU mit rund vier Millionen Euro geförderten Vorhabens wollen die Forscher ein Exoskelett für die Wirbelsäule entwickeln, das Menschen bei schwerer körperlicher Arbeit unterstützt, hat die Uni Heidelberg mitgeteilt.
Zugleich könne ein solcher Roboteranzug auch in der Rehabilitation eingesetzt werden. Die Heidelberger Wissenschaftler werden unter anderem zur Simulation der unteren Wirbelsäule am Computer ein Modell des Menschen mit der Abbildung aller Muskeln entwickeln.
Das auf vier Jahre angelegte Projekt SPEXOR sei im Januar gestartet."Exoskelett-Roboter werden als Schalen wie Kleidungsstücke an Körperteile oder den ganzen Körper angelegt.
Sie können individuelle physische Einschränkungen kompensieren, indem etwa die Bewegungsfähigkeit von Armen und Beinen verbessert wird", wird Katja Mombaur zitiert. Mombaur leitet am Interdisziplinären Zentrums für Wissenschaftliches Rechnen (IWR) der Universität Heidelberg die Arbeitsgruppe "Optimierung in Robotik und Biomechanik".
Tag der Rückengesundheit am 15. März
Der Tag der Rückengesundheit wurde im Jahr 2002 durch das Forum Schmerz im Deutschen Grünen Kreuz eingeführt. Der BdR e. V. (Bundesverband deutscher Rückenschulen) hat mittlerweile die Schirmherrschaft übernommen.
Mit dem Aktionstag wird zur aktiven Prävention von Rückenbeschwerden aufgerufen.
Das Motto des 15. Tages der Rückengesundheit „Ergodynamik – bringen Sie Ihren Alltag in Bewegung!“
Infos im Web: http://bdr-ev.de
Sie analysiert in ihrer Forschungsarbeit Bewegungsabläufe des menschlichen Körpers, modelliert und simuliert die Prozesse am Computer, um sie auf Roboter zu übertragen.
Im Rahmen des SPEXOR-Projekts wollen die Heidelberger Wissenschaftler die Interaktion von Exoskeletten mit dem menschlichen Körper modellieren und optimieren, heißt es in der Mitteilung.
Dazu werden sie ein Menschmodell mit Muskeln entwickeln, das die untere Wirbelsäule simuliert, und in diesem Zusammenhang sowohl passive als auch aktive Exoskelette entwerfen. Außerdem analysieren sie das Verhalten von Menschen mit Schmerzen im unteren Rücken und die Entlastungsmechanismen, um anschließend das Design von Exoskeletten für Prävention und Rehabilitation zu optimieren. Zusätzlich werden die Forscher Kontrollstrategien für Exoskelette entwerfen.
Die Koordination des Projekts "Spinal Exoskeletal Robot for Low Back Pain Prevention and Vocational Reintegration (SPEXOR)" liege bei dem Forschungsinstitut Jozef Stefan Institute im slowenischen Ljubljana.
Weitere Partner sind die Freie Universität Brüssel in Belgien und das Uniklinikum Amsterdam sowie verschiedene Unternehmen aus der Medizintechnik und Rehabilitation. (eb)