Guter Erfolg mit Etoricoxib bei Arthrose-Schmerz

DRESDEN (gvg). Eine Therapie mit täglich 60 mg Etoricoxib verringert bei Arthrose-Patienten den Schmerz und verbessert die Funktionsfähigkeit des Gelenks.

Veröffentlicht:

"Die Hemmung der Cyclooxygenase 2 ist eine gut begründete Therapie bei Arthrose-Schmerzen", sagte Professor Josef Zacher vom Helios-Klinikum Berlin-Buch beim 33. Kongreß der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie in Dresden.

Anders als für die in letzter Zeit zunehmend verordneten Opioide gebe es für Coxibe bei der Indikation Arthrose viele randomisierte, kontrollierte Studien, die die Wirksamkeit belegten. "Arthroseschmerz ist nozizeptiver Entzündungsschmerz. Opioide haben dagegen keinen antientzündlichen Effekt und keine Wirkung am Nozizeptor", betonte Zacher auf einer von MSD unterstützten Veranstaltung.

Für günstig hält der Experte eine Therapie mit täglich 60 mg Etoricoxib (Arcoxia®). Das Mittel, das nur einmal täglich eingenommen wird, habe sich als ebenso wirksam erwiesen wie eine Therapie mit dreimal 50 mg Diclofenac oder zweimal 500 mg Naproxen. Die Therapien hätten bei Schmerzlinderung, Verbesserung der physischen Funktionsfähigkeit und globalem Wohlbefinden ähnlich gut abgeschnitten. Bei 50 bis 70 Prozent der mit Etoricoxib behandelten Patienten sei ein ausgeprägter Therapieerfolg zu erwarten.

Professor Kay Brune von der Universität Erlangen wies erneut darauf hin (siehe auch Ausgaben Nr. 65 vom 12. April und Nr. 118 vom 29. Juni der "Ärzte Zeitung"), daß alle Cycloxygenase-Hemmstoffe bei Langzeittherapie das kardiovaskuläre Risiko erhöhen können. Darauf deuteten die Daten aus Registerstudien mit mehreren Millionen Patienten hin, die in den letzten Monaten veröffentlicht wurden.

Aus der Tatsache, daß es für die älteren, nicht-selektiven Substanzen keine Langzeituntersuchungen, sondern meist nur Dreimonatsdaten gebe, dürfe nicht der Rückschluß gezogen werden, daß diese unbedenklich seien. Vorteil der Coxibe sei ihre im Vergleich zu nicht-selektiven Cyclooxygenase-Hemmstoffen bessere gastrointestinale Verträglichkeit bei wahrscheinlich ähnlicher Wirkung auf das kardiovaskuläre System.

Mehr zum Thema

Metaanalyse

Schützen Biologika bei Rheuma vor Demenz?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen