Kniearthrose

Tai Chi hilft

Veröffentlicht:

ROM. Bei Arthrose des Kniegelenks ist ein dreimonatiges Tai Chi-Programm ähnlich effektiv wie konventionelle Physiotherapie. Das hat eine randomisierte Studie ergeben, die beim europäischen Rheumatologenkongress (EULAR) in Rom vorgestellt wurde.

Nach Angaben der Studienärzte, die aus drei großen Kliniken im Nordosten der USA kommen, handelt es sich um die erste randomisierte Studie zu dieser Thematik. Die Studie war einfach verblindet: Die Ärzte, die die klinische Auswertung vornahmen, wussten nicht, in welcher Gruppe die insgesamt 204 Patienten waren.

Die Therapie: Tai Chi-Übungen im klassischen Yang-Stil zweimal die Woche für zwölf Wochen oder Physiotherapie der gleichen zeitlichen Intensität für sechs Wochen, gefolgt von weiteren sechs Wochen Heimtraining, dessen Umsetzung streng kontrolliert wurde.

Primärer Endpunkt war der Schmerz auf einer WOMAC-Skala nach zwölf Wochen. Zu den sekundären Endpunkten zählten die Gelenkfunktion nach WOMAC sowie Scores zu Depression, globaler Selbsteinschätzung der Patienten (PGA) und Lebensqualität (SF-36), außerdem zwei Gehtests.

Am Ende gab es nur wenige Unterschiede zwischen den beiden Gruppen. Sowohl Tai Chi als auch Physiotherapie brachten signifikante Schmerzminderung im WOMAC-Score (primärer Endpunkt).

Einen signifikanten Unterschied zwischen beiden Gruppen gab es nicht. Auch Gelenkfunktion, globale Selbsteinschätzung der Patienten sowie die Gehtests besserten sich in beiden Gruppen in ähnlichem Umfang und jeweils anhaltend über den zwölfwöchigen Studienzeitraum.

In zwei sekundären Endpunkten gab es allerdings statistisch signifikante Unterschiede zugunsten des Tai Chi. So gewannen die Patienten mit Tai Chi-Training gemäß SF-36-Skala stärker an Lebensqualität als die Patienten in der Physiotherapiegruppe.

Und auch der Depressions-Score verbesserte sich bei Tai Chi-Training stärker. Insgesamt könne Tai Chi bei Kniearthrose daher uneingeschränkt empfohlen werden, betonte Studienleiter Chenchen Wang vom Tufts Medical Center. (gvg)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Metaanalyse

Schützen Biologika bei Rheuma vor Demenz?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer

Dr. Iris Dötsch Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologin und Ernährungsmedizinerin hat die Hauptstadtdiabetologinnen, eines neues Netzwerk für Frauen in der Diabetologie, gegründet.

© snyGGG / stock.adobe.com

Hauptstadtdiabetologinnen

Ein Netzwerk für Diabetologinnen