Turbo-Frakturschutz ist wichtig

LEIPZIG (djb). 20 bis 25 Prozent aller Frauen mit einer frischen osteoporosebedingten Wirbelfraktur bekommen innerhalb eines Jahres eine weitere Fraktur. Darauf hat Privatdozent Peyman Hadji aus Marburg aufmerksam gemacht.

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Sei eine Fraktur eingetreten, könne die Krankheit rasch fortschreiten. Die Therapie bei manifester Osteoporose sollte daher zu einer schnellen und anhaltenden Senkung des Frakturrisikos führen, so Hadji beim Osteologiekongreß in Leipzig.

In den von der Dachgesellschaft Osteologie (DVO) 2003 publizierten Konsensusleitlinien zur Osteoporose-Therapie in der Postmenopause werden die Bisphosphonate Risedronat (Actonel®) und Alendronat (Fosamax®) sowie der selektive Östrogen-Rezeptor-Modulator Raloxifen (Evista®, Optruma®) als erste Wahl empfohlen.

Für alle drei Substanzen ist eine rasche Reduktion der Wirbelkörperfrakturen belegt. Alendronat senkt die Wirbelfraktur-Rate nach einem Jahr um 59 Prozent, Raloxifen um 68 und Risedronat um 69 Prozent. Für Risedronat konnte belegt werden, daß ein signifikanter Schutzeffekt schon nach sechs Monaten erreicht wird, so Hadji.

Analysen prospektiver Studien hätten zudem ergeben, daß Risedronat in sechs Monaten das Wirbelfrakturrisiko sowie das Risiko für nicht-vertebrale Brüche signifikant im Vergleich zu Placebo senkt. Eine Datenbank-Analyse von US-Praxisdaten zum Nutzen von Osteoporose-Therapien bei mehr als 6000 Patientinnen bestätigt den raschen Effekt von Risedronat, was die Fraktur-Prophylaxe betrifft. Schon in den ersten sechs Therapiemonaten reduzierte Risedronat im Vergleich zu nasalem Calcitonin das Risiko für nicht-vertebrale Frakturen signifikant um 68 Prozent.

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