Bisphosphonat bei Osteoporose für mindestens drei Jahre

BADEN-BADEN (ner). Frauen in der Postmenopause, die aufgrund eines hohen Knochenfraktur-Risikos eine Therapie mit einem Bisphosphonat benötigen, sollten für mindestens drei Jahre behandelt werden. Bei erfolgreicher Therapie könne dann zunächst pausiert werden, hieß es beim Jahrestreffen der süddeutschen Orthopäden in Baden-Baden.

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Nach drei bis fünf Jahren Medikation könne davon ausgegangen werden, daß der Knochen durch die Bisphosphonate versiegelt ist, sagte Dr. Siegfried Götte aus Unterhaching. Dann sollte nur noch die Basistherapie mit Kalzium und Vitamin D weiter fortgeführt werden, und die Knochenmineraldichte sollte jährlich kontrolliert werden.

Entsprechend den aktuellen Leitlinien des Dachverbandes Osteologie (DVO), in dem alle maßgeblichen Fachgesellschaften Deutschlands und Österreichs vertreten sind, gehört das Bisphosphonat Alendronat (Fosamax®) zu den Mitteln der ersten Wahl zur Vorbeugung Osteoporose-bedingter Frakturen, erinnerte Dr. Philipp Drees aus Mainz bei einem von MSD unterstützten Symposium.

Der Orthopäde verwies auf die jüngst veröffentlichte FACT-Studie (Fosamax Once Weekly Actonel Once-a-Week Comparison Trial) mit mehr als 1000 Osteoporose-Patientinnen in der Postmenopause. Diese hatten außer der Basistherapie mit Kalzium und Vitamin D entweder 70 mg Alendronat oder 35 mg Risedronat einmal wöchentlich erhalten.

Bereits nach sechs Monaten war unter Alendronat ein signifikant stärkerer Knochendichteanstieg gemessen worden als mit dem Vergleichspräparat. Nach einem Jahr war die Knochendichte am Schenkelhals unter Alendronat um durchschnittlich 1,6 Prozentpunkte und unter Risedronat um 0,9 Prozentpunkte gestiegen.

An der Lendenwirbelsäule betrugen diese Zunahmen jeweils 3,7 versus 2,5 Prozentpunkte. Auch der Knochenstoffwechsel normalisierte sich unter Alendronat schneller. Die Verträglichkeit der beiden Präparate war ähnlich gut.

Ob diese Parameter Einfluß auf die Frakturrate hatten, wurde nicht berichtet. Nach Angaben der Studienautoren müßten 50 000 Patienten in eine Studie aufgenommen werden, um mit hinreichender Sicherheit eine signifikante Wirbelkörperfraktur-Differenz nachweisen zu können (J Bone Min Res 20, 2005, 149).

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